Sachsen gründet neue "Soko Rex"

Sachsen gründet neue "Soko Rex"

Dresden (epd). Sachsen will seine Bemühungen im Kampf gegen Rechtsextremismus verstärken. Dazu werde im Rückgriff auf den Namen einer früher bestehenden Sonderkommission eine neue "Soko Rex" gegründet, kündigte Innenminister Roland Wöller (CDU) am Montag in Dresden an. Diese solle unter dem Dach des Polizeilichen Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrums (PTAZ) beim Landeskriminalamt angesiedelt werden und 45 Mitarbeiter haben, ergänzte er. Leiter werde der 47 Jahre alte Kriminaldirektor Dirk Münster. Die erste "Soko Rex" in Sachsen war von 1991 bis 2013 aktiv und hatte zeitweise bis zu 40 Mitarbeiter.

Die Einheit soll demnach von weiteren 33 Beamten in den mobilen Einsatz- und Fahndungsgruppen unterstützt werden und Außenstellen in den fünf sächsischen Polizeidirektionen in Chemnitz, Dresden, Görlitz, Leipzig und Zwickau bekommen. Ziel sei es, den Druck auf die rechtsextreme Szene deutlich zu erhöhen, betonte der Minister. Dazu werde außerdem die Fahndung im Internet intensiviert und ein computerbasiertes System eingeführt, das Radikalisierungen frühzeitig erkennen soll. Der Schutz von Amts- und Mandatsträgern werde ausgebaut, hieß es.

Wöller sagte, trotz der Veränderungen in Landes- und Bundesbehörden seit dem Auffliegen des NSU vor acht Jahren könne und wolle man an diesem Punkt nicht stehenbleiben. Die neue "Soko Rex" solle insbesondere der Entwicklung Einhalt gebieten, dass die Zahl der rechts motivierten Straftaten in Sachsen 2018 mit 56 pro 100.000 Einwohnern mehr als doppelt so hoch gelegen habe als im bundesweiten Durchschnitt.