UN-Hochkommissarin verlangt Untersuchung der Gewalt im Sudan

UN-Hochkommissarin verlangt Untersuchung der Gewalt im Sudan

Genf (epd). Die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, hat eine unabhängige Untersuchung der anhaltenden staatlichen Gewalt gegen Demonstranten im Sudan gefordert. Das Militärregime in Khartum müsse das Recht der Bürger auf friedliche Proteste uneingeschränkt respektieren, verlangte Bachelet am Mittwoch in Genf.

Die Hochkommissarin verurteilte den jüngsten brutalen Einsatz der Sicherheitskräfte gegen Demonstranten, bei dem mindestens zehn Menschen getötet und rund 180 weitere verletzt worden seien. Es sei besonders beunruhigend, dass Sicherheitskräfte in Krankenhäuser eingedrungen seien und dort Gewalt angewendet hätten. Demonstranten hatten am Sonntag in mehreren Städten des afrikanischen Landes einen friedlichen Übergang von der regierenden Junta zu einer Zivilregierung gefordert.

Bei der gewaltsamen Räumung eines Protestcamps durch Sicherheitskräfte Anfang Juni waren der Opposition zufolge mindestens 118 Menschen getötet worden. Das Militär hatte Anfang April nach monatelangen Protesten den seit Jahrzehnten regierenden Präsidenten Omar al-Baschir abgesetzt. Die Afrikanische Union hat die Mitgliedschaft des Sudans bis zur Einsetzung einer zivilen Übergangsregierung suspendiert.