Geringverdiener geben fast die Hälfte des Einkommens für Miete aus

Geringverdiener geben fast die Hälfte des Einkommens für Miete aus

Berlin (epd). Menschen mit geringem Einkommen in Deutschland geben fast die Hälfte ihres monatlichen Einkommens für die Miete aus. Aus dem am Mittwoch im Bundeskabinett beratenen Wohngeld- und Mietenbericht der Bundesregierung geht hervor, dass Haushalte mit einem Nettoeinkommen von unter 1.300 Euro pro Monat im Schnitt 46 Prozent für die Miete aufwenden. Bei Gutverdiener-Haushalten mit einem Monatseinkommen von mehr als 4.500 Euro liegt der Anteil für die Mietausgaben demnach bei durchschnittlich 17 Prozent.

Single-Haushalte geben dem Regierungsbericht zufolge monatlich rund ein Drittel (34 Prozent) des Einkommens für Miete aus, Vier-Personen-Haushalte rund ein Viertel (24 Prozent). Im deutschen Gesamtdurchschnitt machen die Ausgaben für Miete 29 Prozent des Einkommens aus.

Der vom Bundesinnenministerium verantwortete Bericht spricht bei der Struktur der Mieten in Deutschland von teilweise großen regionalen Unterschieden. Während in ländlichen Regionen die Mieten "mehrheitlich günstig" seien, erhöhten sich die Mieten insbesondere in den Metropolen stark. Die Spannweite reichte 2018 den Angaben zufolge von 4,50 Euro Nettokaltmiete pro Quadratmeter im Vogtlandkreis bis zu 17,73 Euro in München.

Ausreichend bezahlbarer Wohnraum sei eine der wesentlichen sozialen Fragen der Zeit, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch in Berlin. Er verwies auf den Willen der Bundesregierung, für den Bau von zusätzlich 1,5 Millionen Wohnungen zu sorgen. Durch die Schaffung neuer Wohnungen könne der Knappheit begegnet werden, sagte ein Sprecher von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU).