Welthungerhilfe: Klimawandel fördert Hunger

Welthungerhilfe: Klimawandel fördert Hunger

Berlin (epd). Die Welthungerhilfe hat vor einem weiteren Anstieg der Zahl der Hungernden als Folge des weltweiten Klimawandels gewarnt. Wegen der steigenden Temperaturen müsse in den kommenden Jahren mit drastischen Ernterückgängen, der Ausdehnung von Trockengebieten und abnehmenden Fischbeständen gerechnet werden, sagte die Präsidentin der Welthungerhilfe, Marlehn Thieme, am Mittwoch in Berlin. So sei die Zahl der Hungernden aktuell wieder auf 821 Millionen Menschen weltweit gestiegen.

Die Folgen des Klimawandels treffe am stärksten die Bevölkerungsgruppen, die am wenigsten dafür verantwortlich sind, sagte Thieme bei der Vorstellung des Jahresberichts der Hilfsorganisation: "Die Ärmsten des Südens tragen die Hauptlast eines Problems, das die reichen Länder des Nordens ausgelöst haben."

Der Welthungerhilfe verfügte im vergangenen Jahr über rund 213,6 Millionen Euro, knapp 50 Millionen Euro weniger als im Jahr zuvor. Grund seien etwa Verträge mit Projektpartnern wie dem Welternährungsprogramm, die Ende 2018 abgeschlossen wurden und erst in die Bilanz für 2019 einfließen, sagte Generalsekretär Mathias Mogge.

Fast drei Viertel der Erträge waren 2018 sogenannte institutionelle Zuschüsse, etwa vom Bundesentwicklungsministerium (38,6 Millionen Euro), dem Auswärtigen Amt (20,3 Millionen Euro) und dem Welternährungsprogramm (16,9 Millionen Euro). 54,9 Millionen Euro kamen aus privaten Spenden, knapp neun Millionen weniger als im Jahr davor. Zur Begründung hieß es, 2018 habe es keine medial präsenten Katastrophen gegeben, die die Spendenbereitschaft in der Regel mitbeeinflussen.

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 404 Projekte im Ausland finanziert. Die höchsten Förderungen gingen nach Burundi und Liberia sowie nach Syrien und in die angrenzende Türkei.