NDR-Rundfunkrat wählt kommende Woche neuen Intendanten

NDR-Rundfunkrat wählt kommende Woche neuen Intendanten

Hamburg (epd). Der NDR-Rundfunkrat will in der kommenden Woche einen neuen Intendanten bestimmen. Die Wahl ist für den 5. Juli angesetzt, wie NDR-Sprecher Frank Jahn dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Mittwoch in Hamburg bestätigte. Einziger Kandidat ist der amtierende Hörfunkdirektor des Senders, Joachim Knuth (60).

Die Amtszeit des bisherigen Senderchefs Lutz Marmor (65) endet im Januar 2020. Marmor hatte vor einigen Wochen vor Mitarbeitern des Senders erklärt, keine dritte Amtsperiode anzustreben. Er hätte sich zwar vorstellen können, nach dem Ende seiner zweiten Amtszeit noch "zwei, drei Jahre dranzuhängen", ihn hätten aber von den Gremien Signale erreicht, dass es wohl ein anderer Personal-Vorschlag sein werde.

Das Vorschlagsrecht für den Posten liegt beim Verwaltungsrat. Das Aufsichtsgremium hatte Mitte Juni Knuth nominiert. Der künftige Intendant muss im Rundfunkrat zwei Drittel der 58 Stimmen auf sich vereinen können. Die Amtszeit beträgt sechs Jahre.

In diesem Jahr standen bereits bei zwei weiteren ARD-Anstalten Intendantenwahlen an: Der Rundfunkrat von Radio Bremen wählte im März Yvette Gerner zur Intendantin, die SWR-Gremien wählten im Mai Kai Gniffke an die Senderspitze. Beim SWR hatten zwei Kandidaten zur Wahl gestanden.

Joachim Knuth arbeitet seit 1985 beim NDR. Von 1991 bis 1994 war er Referent des damaligen Intendanten Jobst Plog. Von 1998 bis 2007 war er Wellenchef von NDR Info und Hörfunkchefredakteur, seit 2008 ist er Programmdirektor Hörfunk. Ab dem 1. Juli ist er in Personalunion zusätzlich Stellvertretender Intendant.

Lutz Marmor ist seit 2008 NDR-Intendant, zuvor war er von 1995 bis 2006 Verwaltungsdirektor des Senders. Von 2006 bis 2008 war er Verwaltungsdirektor und stellvertretender Intendant des WDR.

Zum Sendegebiet des NDR gehören die Länder Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Im Jahr 2017 nahm der Sender insgesamt 1,08 Milliarden Euro ein, er ist damit der drittgrößte Sender im ARD-Verbund.