Greenpeace: Asean-Beschlüsse zu Plastikmüll unzureichend

Greenpeace: Asean-Beschlüsse zu Plastikmüll unzureichend

Frankfurt a.M., Bangkok (epd). Greenpeace kritisiert die Maßnahmen der südostasiatischen Staatengemeinschaft Asean gegen Plastikmüll als unzureichend. Das Müllproblem werde nicht bei seinen Wurzeln gepackt, erklärte die Umweltschutzorganisation am Montag mit Blick auf Beschlüsse des Asean-Gipfels in Bangkok am Wochenende. Der Abfallwirtschaft werde mehr Aufmerksamkeit geschenkt als der Notwendigkeit, Produktion und Gebrauch von Einwegplastik drastisch zu reduzieren, damit der Müll gar nicht erst entsteht.

Zwar sei ein Zeitplan angegeben, wonach sich die Staatengemeinschaft verpflichte, den Plastikmüll, der die Meere verschmutze, bis 2025 deutlich zu verringern. Man habe sich allerdings nicht darauf verständigt, wie das konkret geschehen solle, kritisierte Greenpeace weiter. Sanktionen bei Verstößen würden ebenfalls nicht benannt. Zu den Asean-Staaten zählen Thailand, Indonesien, Singapur, Malaysia, die Philippinen, Myanmar, Vietnam, Kambodscha, Laos und Brunei.

Um den heimischen Gebrauch von Einwegplastik deutlich zu verringern, müsse ein regionaler Plan erarbeitet werden, fordern die Umweltschützer. Außerdem müsse Asean ein sofortiges Importverbot von Plastikmüll verhängen. Seit China Anfang 2018 nahezu alle Einfuhren gestoppt hat, häufen sich Berichte, wonach Abfälle illegal in Südostasien landen. Betroffene Länder wie Malaysia, Thailand oder Vietnam kündigten an, ihrerseits Importverbote einzuführen. Zudem haben einige damit begonnen, illegalen Müll in die Ursprungsländer zurück zu transportieren, auch in etliche westliche Staaten.