Evangelische Allianz: Schutz der Religionsfreiheit forcieren

Das christliche Hilfswerk Open Doors hatte die Unterdrückung von Christen in China angeprangert.
© epd-bild / Ruth Fend
Die katholische Kirche im chinesischen Dorf Dimaluo im schmalen Tal Nujiang in der Provinz Yunnan. In dem Bergdorf leben Tibeter, die strenggläubige Katholiken sind.
Evangelische Allianz: Schutz der Religionsfreiheit forcieren
Die Deutsche Evangelische Allianz fordert einen Abschiebestopp für christliche Flüchtlinge in Staaten, die Christen verfolgen.

Die Außenpolitik Deutschlands müsse das Thema Religionsfreiheit zu einem Hauptthema in den politischen Kontakten machen, erklärte die biblisch-orientierte Glaubensbewegung mit Sitz im thüringischen Bad Blankenburg anlässlich des in der vergangenen Woche veröffentlichten "Weltverfolgungsindex" von Open Doors. Die Verfolgung von Christen sei "eine nicht hinnehmbare Menschenrechtsverletzung, die thematisiert werden muss, auch im Bereich zwischenstaatlicher Hilfen".

Das christliche Hilfswerk Open Doors hatte in seiner neuen Negativ-Rangliste unter anderem eine zunehmende Unterdrückung von Christen in China angeprangert. Wie in den Vorjahren belegt Nordkorea den ersten Platz, gefolgt von Afghanistan, Somalia und Libyen. Der jährlich veröffentlichte "Weltverfolgungsindex" soll seit mehr als 15 Jahren betroffenen Christen und Konvertiten zum christlichen Glauben eine Stimme geben. Open Doors ist nach eigenen Angaben in fast 80 Ländern aktiv. Der deutsche Zweig ist als Verein organisiert und wird vor allem von Freikirchen unterstützt.

Dank an Open Doors für Forschungsarbeit

"Wir danken Open Doors für die immense Forschungsarbeit weltweit, die unter oft sehr schwierigen Bedingungen Fakten erhebt und bewertet. Fakten und Statistiken sind aber unverzichtbar für eine gute Grundlage des Handels", betonte Ekkehart Vetter, der Erste Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz. Der "Weltverfolgungsindex" müsse deshalb auf den Tisch aller mit Ausländerfragen befassten Behörden und ihrer Beamten, Staatsanwälte und Richter, hieß es weiter.

Es sei "katastrophal, dass Verfolgung nicht auf Einzelfälle beschränkt ist, sondern Massen von Menschen und ganze Gesellschaften erfasst und um der Konzentration willen hierfür sogar eine Rankingliste nötig ist, so als ginge es um einen Wettbewerb", kommentierte Hartmut Steeb, Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz.

Die Allianz fordert Christen dazu auf, das Gebet für verfolgte Glaubensgeschwister zu verstärken: "Die Verfolgung findet leider täglich statt. Dann sollten wir als Christen in der Freiheit auch täglich diese vor Gott tragen." Die Evangelische Allianz hatte sich 1846 als weltweiter Verbund in London konstituiert.