Kirchliche Initiative für CSU-Kursänderung erhält Rückenwind

170 großteils kirchliche Unterstützer fordern einen Kurwechsel bei der CSU und eine Orientierung an christlichen Werten.
Foto: Sven Hoppe/dpa
Von der CSU fordern 170 großteils kirchliche Unterstützer einen Kurwechsel bei Themen wie der Bekämpfung des Grabens zwischen Arm und Reich und Abschiebungen von Flüchtlingen in Kriegsgebiete.
Kirchliche Initiative für CSU-Kursänderung erhält Rückenwind
Einem Appell zur politischen Kursänderung an die CSU haben sich mittlerweile mehr als 170 großteils kirchliche Unterstützer angeschlossen.

Neu hinzugekommen seien unter anderem der Diözesan-Caritasverband München und Freising sowie weitere Ordensgemeinschaften, Verbände und Lehrstuhlinhaber, teilten die Initiatoren am Mittwoch in Nürnberg mit. Dem Initiatoren-Trio gehören der Sozialethiker Pater Jörg Alt, Beatrice von Weizsäcker, Mitglied im Präsidium des Evangelischen Kirchentags, und der Würzburger Hochschulpfarrer Burkhard Hose an.

In ihrem Appell fordern Alt, von Weizsäcker und Hose die CSU und ihre Wähler auf, sich an christlichen und sozialen Grundsätzen zu orientieren. Konkret sprachen sie dabei die Schere zwischen Arm und Reich, Abschiebungen von Flüchtlingen in Kriegsgebiete oder die geplante Grenzsicherung gegen illegale Migration an.

Alt forderte die CSU auf, Lösungen für soziale Ungleichheit, Klimawandel, Wohnungsmangel oder die Zukunft der Sozialsysteme zu finden, statt über Grenzsicherung und Ankerzentren zu diskutieren. Von Weizsäcker sagte, sie sei erschüttert, wie "verirrt die Debatte über Flucht, Asyl und Migration inzwischen geworden ist". Dass ein Unwort wie "Asyltourismus" salonfähig werden könne, habe sie sich nicht träumen lassen. Pfarrer Hose sagte: "Der Unmut über die Zunahme an Legitimierung und Legalisierung menschenverachtender Politik wächst spürbar."