Direktor des LWB-Zentrums Wittenberg verabschiedet

Pfarrer Hans W. Kasch, Direktor des Zentrums des Lutherischen Weltbundes wurde in Wittenberg verabschiedet und in einem Gottesdienst in der Stadtkirche von seinen Aufgaben entpflichtet.
Foto: epd-bild/Christina Özlem Geisler
Pfarrer Hans W. Kasch blickte in der Predigt des Gottesdiensts auf seinen Lebensweg zurück und betonte, wie wichtig für ihn als junger Pfarrer in der DDR die internationalen kirchlichen Kontakte waren.
Direktor des LWB-Zentrums Wittenberg verabschiedet
Der langjährige Direktor der Niederlassung des Lutherischen Weltbundes (LWB) in Wittenberg, Hans W. Kasch, ist am Montag offiziell aus seinem Amt verabschiedet worden. Wie das Deutsche Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB) in Hannover mitteilte, wurde Kasch in einem Gottesdienst in der Stadtkirche vom Vorsitzenden des DNK/LWB, dem Nordkirchen-Landesbischof Gerhard Ulrich, von seinen Aufgaben entpflichtet.

Pastor Kasch habe mit "großer Lebensfreude und herzlicher Zugewandtheit" Menschen aus aller Welt in Wittenberg willkommen geheißen und einen wichtigen Beitrag für die Gemeinschaft des LWB geleistet, sagte Ulrich. Kasch war seit Februar 2009 der erste Direktor des damals neu gegründeten LWB-Zentrums Wittenberg. Er tritt nun in den Ruhestand.

Kasch habe für den LWB eine Stätte der Bildung und Fortbildung etabliert, sagte Ulrich. Die internationalen theologischen Seminare des Zentrums seien wichtig dafür, dass in den LWB-Mitgliedskirchen "die theologische Bildung als Fundament der Verkündigung selbstverständlicher Standard ist". Zugleich lobte er Kaschs "zupackende Art und theologische Klugheit". An der Verabschiedung nahmen Gäste aus Deutschland und der lutherischen Gemeinschaft weltweit teil.

Internationale kirchliche Kontakte

Der sachsen-anhaltische Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) und der Wittenberger Oberbürgermeister Torsten Zugehör (parteilos) würdigten Kaschs Arbeit in der Lutherstadt. LWB-Generalsekretär Martin Junge sagte: "Kaschs Einsatz war zentral, um das aktive Engagement der weltweiten Kirchengemeinschaft mit der Stadt, den Stätten und der Theologie Martin Luthers zu fördern."

In der Predigt im Gottesdienst blickte Kasch auf seinen Lebensweg zurück und betonte, wie wichtig für ihn als junger Pfarrer in der DDR die internationalen kirchlichen Kontakte waren: "Dieser Rückenwind verhalf, Einschränkungen, Benachteiligungen, Drohungen zu verkraften und den eigenen Weg zu gehen." Auch in Wittenberg seien die "freundschaftlichen Begegnungen, intensiven Auseinandersetzungen und Diskussionen" mit Gästen aus aller Welt sehr bereichernd gewesen. In den vergangenen Jahren hat Kasch mehr als 20 internationale Seminare begleitet, unzähligen Besuchergruppen Wittenberg gezeigt und mehrere hundert Baumpflanzungen im Luthergarten geleitet.

Zum 1. Oktober übernimmt die Pastorin Inken Wöhlbrand aus Dithmarschen die Leitung des LWB-Zentrums in Wittenberg. Sie ist damit die zweite Direktorin in Wittenberg und zunächst für fünf Jahre berufen.

Das 2008 gegründete LWB-Zentrum ist die Repräsentanz des Lutherischen Weltbundes in Wittenberg und bietet unter anderen Seminare zu lutherischer Theologie mit weltweiter Ausrichtung sowie die Begleitung von Tagungen und internationalen Besuchergruppen in Wittenberg an. Für die Seminare kommen mehrmals jährlich Teilnehmer aus LWB-Mitgliedskirchen weltweit in die Lutherstadt. Zudem verantwortet das LWB-Zentrum das ökumenische Projekt "Luthergarten".

Der LWB, die größte lutherische Kirchengemeinschaft weltweit, mit Sitz in Genf ist ein Zusammenschluss von 145 lutherischen Kirchen. Aus Deutschland sind elf Kirchen Mitglied.