Kramp-Karrenbauer: AfD bringt Antisemitismus in die Parlamente

Annegret Kramp-Karrenbauer, CDU-Generalsekretärin
Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa
CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer sieht in der AfD eine "Bedrohung für das jüdische Leben".
Kramp-Karrenbauer: AfD bringt Antisemitismus in die Parlamente
CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer sieht in der AfD eine "Bedrohung für das jüdische Leben". "Die AfD bringt den Antisemitismus in die Parlamente", schrieb Kramp-Karrenbauer in einem Gastbeitrag für die "Bild am Sonntag". Die "Rattenfänger der AfD" liefen durch das Land und versprächen, jüdisches Leben schützen zu wollen. Dabei gebe es in der Partei an allen Ecken und Enden Antisemitismus. Sie warnte vor "Nazis, Neonazis und Rechtspopulisten".

"Wo wir aus dem Grauen der Vergangenheit lernen wollen, sprechen ihre Vertreter von einem 'Denkmal der Schande'", erklärte sie mit Blick auf Äußerungen des Thüringer AfD-Chefs Björn Höcke. Höcke hatte im Zusammenhang mit dem Holocaust-Mahnmal in Berlin von einem "Denkmal der Schande" gesprochen.

Scharf verurteilte Kramp-Karrenbauer auch Boykottaufrufe gegen Israel. "Der Antisemitismus kommt unter dem Deckmantel der Israel-Kritik daher. Linke und linksextreme Antisemiten sprechen von vermeintlich legitimer Israelkritik aber verneinen das Existenzrecht Israels." Die Aktivisten der BDS-Bewegung (Boycott, Divestment and Sanctions) hätten 'Kauft nicht bei Juden' in linken Kreisen salonfähig gemacht. "Wir müssen eine Grenze ziehen."



Kramp-Karrenbauer fordert ein härteres Vorgehen gegen antisemitische Vorfälle. Judenfeindlichkeit werde in Moscheen gepredigt, laufe über Fernsehbildschirme und Youtube-Clips und werde auf Schulhöfen gelebt. "Wenn wir in der Vergangenheit zu wenig auf dieses Problem geschaut haben, dann werden wir dies verstärkt tun müssen. Bei denen, die kommen, und bei denen, die schon hier sind", schrieb Kramp-Karrenbauer anlässlich einer Aktionswoche des CDU-Bundesvorstands gegen Antisemitismus.

Der CDU-Bundesvorstand veranstaltet vom 25. Mai bis 2. Juni das Aktionsprogramm "Von Schabbat zu Schabbat": In mehr als 25 Terminen wollen Parteimitglieder Orte jüdischen Lebens aufsuchen und Vertreter treffen.