Oldenburg: Kirche nach Rücktritt weiter auf Sparkurs

Oldenburg: Kirche nach Rücktritt weiter auf Sparkurs
Nach dem überraschenden Rücktritt von Bischof Jan Janssen unternimmt die oldenburgische evangelische Kirche weitere harte Schritte, um ihren Haushalt zu konsolidieren.

Zum Abschluss der Herbstsynode in Rastede bei Oldenburg verabschiedeten die 60 Delegierten den Etat für das kommende Jahr mit einem Volumen von 89 Millionen Euro, wie Synodenpräsidentin Sabine Blütchen am Samstag sagte. Das sind drei Millionen weniger als im laufenden Jahr. Im Januar soll eine Sondersynode entscheiden, wie mit der Bischofsstelle verfahren werden soll.

Wegen des Sparkurses können vakante Stellen bei den Diakonen und in der Verwaltung den Angaben zufolge zunächst nicht besetzt werden. Nahezu alle anstehenden Bauprojekte müssen verschoben werden. Hart trifft es die Kirchengemeinden, die auf 415.000 Euro verzichten müssen. Die Zuschüsse für die Diakoniesozialstationen wurden auf 150.000 Euro halbiert.

Der Rücktritt von Janssen nach neun Jahren im Bischofsamt sei für viele Synodale ein Schock gewesen, berichtete die Präsidentin. Damit keine Lücke entstehe, sei Janssen mit seiner eigenen Vertretung zunächst bis Ende Januar beauftragt worden. Janssen hatte vor der Synode gesagt, es ziehe ihn wieder in ein "Pfarramt auf Gemeindeebene".

Ein Wahlausschuss werde sich nach der Sondersynode im Januar auf die Suche nach Kandidaten machen, erläuterte Blütchen. Zur Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg zählen 116 Gemeinden zwischen der Nordseeinsel Wangerooge und den Dammer Bergen. Ihr gehören knapp 424.000 Mitglieder an.