Evangelische Kirche entwickelt ihre Friedensethik weiter

Die evangelische Kirche entwickelt ihr Leitbild des "gerechten Friedens" weiter.
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Die evangelische Kirche entwickelt ihr Leitbild des "gerechten Friedens" weiter.
Evangelische Kirche entwickelt ihre Friedensethik weiter
Die evangelische Kirche entwickelt ihr Leitbild des "gerechten Friedens" weiter. Das vor zehn Jahren in einer Friedensdenkschrift formulierte Konzept komme angesichts eines rasanten gesellschaftlichen Wandels und einer neuen multipolaren Weltordnung an seine Grenzen und müsse weitergedacht werden, sagte der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Renke Brahms, am Sonntag vor der EKD-Synode in Bonn.

Friedensethik gelte als "ein Schlüssel für das künftige Zusammenleben in der globalisierten Welt und in immer heterogener und pluralistischer werdenden Gesellschaften". Als neue Entwicklungen in den vergangenen Jahren nannte Brahms einen Wandel von Konflikten, neue Formen der Kriegsführung, eine zunehmende Polarisierung nationaler und internationaler Politik sowie eine wachsende Gewöhnung an eine militärische Logik. In vielen Bereichen der evangelischen Kirche gewinne die Friedensfrage deshalb neue Aufmerksamkeit und werde in zahlreichen Projekten und Konsultationen bearbeitet, erläuterte Brahms, der auch leitender Theologe der Bremischen Evangelischen Kirche ist. Einige Landeskirchen hätten eigenen synodale Prozesse zu friedensethischen Fragen eingeleitet.

Die EKD müsse nun die unterschiedlichen Akzente ausbalancieren und den Friedensauftrag des Evangeliums und ihre Rolle als Friedensakteur auch im Blick auf ihre eigenen Strukturen schärfen, heißt es in einem von Brahms vorgestellten Bericht des Rates der EKD über den Stand der friedensethischen Diskussion und laufende Projekte. Als eine der neu aufgeworfenen Fragen wird in dem Papier die Rolle der Religionen in Gewaltkonflikten genannt. Brahms sprach sich dafür aus, die Friedensethik zu einem Schwerpunkt der EKD-Synode im Jahr 2019 zu machen.