Vertrauensaufbau am wichtigsten

Vertrauensaufbau am wichtigsten
Das gezielt ökumenisch ausgelegte Reformationsjubiläum habe viel Vertrauen aufgebaut, so Bedford-Strohm. Dieses Vertrauen müsse jetzt genutzt werden.

Zum Finale des 500. Reformationsjubiläums hat der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, die Erfolge in der Ökumene unterstrichen. "Ich glaube, das Wichtigste war und ist, dass ungeheuer viel Vertrauen aufgebaut worden ist", sagte der bayerische Landesbischof am Montag Radio Vatikan. Das zeige sich auch in freundschaftlichen Beziehungen. Die "Geschwisterlichkeit" zwischen Protestanten und Katholiken werde dadurch "auch menschlich sehr sichtbar".

"Diese Grundlage des Vertrauens halte ich für das Wichtigste, und daraus können dann auch Schritte entstehen, die uns als Kirchen zusammenführen", sagte Bedford-Strohm. Er drückte erneut seine Hoffnung aus, dass das gemeinsame Abendmahl konfessionsverschiedener Eheleute möglich wird und alle Protestanten und Katholiken gemeinsam Abendmahl feiern können.

Die EKD hatte das Reformationsjubiläum bewusst ökumenisch ausgerichtet. Höhepunkt der Annäherung war ein Versöhnungsgottesdienst beider Konfessionen im März in Hildesheim. Am Dienstag, dem Reformationstag gehen die einjährigen Feierlichkeiten mit einem zentralen Gottesdienst und Festakt in Wittenberg zu Ende.

1517 hatte Martin Luther (1483-1546) seine 95 Thesen gegen die Missstände der Kirche seiner Zeit veröffentlicht, die er der Überlieferung nach am 31. Oktober an die Tür der Wittenberger Schlosskirche nagelte. Der Thesenanschlag gilt als Ausgangspunkt der weltweiten Reformation, die die Spaltung in evangelische und katholische Kirche zur Folge hatte.