Käßmann: Zum Reformationsjubiläum zu wenig über Frauen gesprochen

Die Reformationsbotschafterin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann.
Foto: epd-bild/Peter Endig
Am FrauenFestTag in Wittenberg setzten Margot Käßmann und 120 ordinierte Frauen in kirchlichen Leitungspositionen ein Zeichen für Vielfalt in der Ökumene weltweit.
Käßmann: Zum Reformationsjubiläum zu wenig über Frauen gesprochen
Aus Sicht von Margot Käßmann wurde anlässlich des 500. Reformationsjubiläums zu wenig über die Rolle der Frauen in der evangelischen Kirche gesprochen.

"Wir hätten beispielsweise durchaus mehr herausstellen dürfen, dass bei uns evangelische Frauen alle Ämter haben dürfen", sagte die Reformationsbotschafterin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) der evangelischen Monatszeitschrift "zeitzeichen" (Oktober-Ausgabe). Das sei in der weltweiten Christenheit noch längst nicht überall verbreitet.

Die evangelische Kirche feiert noch bis Ende dieses Monats 500 Jahre Reformation. 1517 hatte Martin Luther (1483-1546) seine 95 Thesen gegen die Missstände der Kirche seiner Zeit veröffentlicht, die er der Überlieferung nach am 31. Oktober an die Tür der Wittenberger Schlosskirche nagelte. Der Thesenanschlag gilt als Ausgangspunkt der weltweiten Reformation, die die Spaltung in evangelische und katholische Kirche zur Folge hatte. 
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Zum Ende des Jubiläumsjahres stellte die ehemalige EKD-Ratsvorsitzende Käßmann heraus, dass die Stellung von Frauen in der evangelischen Kirche auch im Verhältnis zu den Katholiken einen entscheidenden Unterschied markiere. Die evangelische Kirche werde von "Männern und Frauen, Jungen und Alten, Ordinierten und Nicht-Ordinierten geleitet". Und es gebe keine Glaubenskongregation, die Glaubensgrundsätze festlegt, fügte sie hinzu.