Unions-Fraktionschef Kauder prangert Christenverfolgung an

Christenverfolgung
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Unions-Fraktionschef Kauder prangert Christenverfolgung an
Der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder, hat Christenverfolgungen in aller Welt angeprangert. Christen seien nach wie vor die am meisten bedrängte Religionsgruppe, sagte er am Sonntag zum Abschluss der 122. Konferenz der Deutschen Evangelischen Allianz im thüringischen Bad Blankenburg nach Angaben der Veranstalter.

Besonders problematisch sei dies in islamisch geprägten Ländern. Kauder plädierte dafür, dass die Bundesregierung einen Beauftragten für Religionsfreiheit ernennen solle. Eine "neue Qualität" erhalte die Verfolgung von Christen dort, wo es keine staatliche Ordnung mehr gebe, um Minderheiten zu schützen, betonte der Unionspolitiker. Dort hätten auch westliche Länder kaum Einflussmöglichkeiten, da es keine politischen Ansprechpartner gebe.

Kauder wies zudem darauf hin, dass Christen in deutschen Flüchtlingsunterkünften bedrängt oder körperlich attackiert würden. "Wir dürfen auf keinen Fall hinnehmen, dass diejenigen, die wegen ihrer christlichen Religion zu Hause verfolgt wurden, das hier auch erleben", betonte er den Angaben zufolge. Eine räumliche Trennung von Flüchtlingen nach Religion schloss Kauder aus. Dann würde der Staat das Bekenntnis abgeben, nicht mehr für Ordnung sorgen zu können, sagte er.

Die Konferenz der theologisch konservativen Evangelischen Allianz stand unter dem Motto "reform.aktion". Nach Angaben der Veranstalter nahmen rund 1.700 Menschen an Bibelarbeiten, Seminaren und kulturellen Angeboten teil. Am Wochenende wurden die Diskussionen bestimmt vom Gespräch mit dem Islam. Mehrere Referenten, auch Kauder, appellierten an die Teilnehmer, auf Muslime zuzugehen, Ängste und Vorurteile ihnen gegenüber abzubauen und ihnen vom eigenen christlichen Glauben zu erzählen.

"Es ist wichtig, dass wir als Christen vom Islam wissen", sagte die in Jerusalem lebende Islamwissenschaftlerin und Journalistin Mirjam Holmer nach Angaben der Veranstalter. Für Berührungsängste gebe es keinen Grund. Auch der Bundespfarrer des Jugendverbandes "Entschieden für Christus", Rudolf Westerheide aus Kassel, ermutigte seine Zuhörer dazu, die Begegnung mit Menschen anderen Glaubens zu suchen und ihnen mit Wertschätzung zu begegnen.

Die Evangelische Allianz versteht sich als Netzwerk "evangelisch gesinnter Organisationen und Gemeinden". Gegründet wurde sie 1846 in London als interkonfessionelle Einigungsbewegung. In Deutschland gibt es rund 1.000 örtliche Allianzen. Vorsitzender ist seit diesem Jahr Ekkehard Vetter, hauptamtlich Pastor im Mülheimer Verband Freikirchlich-Evangelischer Gemeinden. Auch die erste Allianzkonferenz 1886 fand in Bad Blankenburg statt.