Barley will getrennt lebende Paare mit Kindern steuerlich entlasten

Barley will getrennt lebende Paare mit Kindern steuerlich entlasten
Bundesfamilienministerin Katarina Barley (SPD) will den Schwerpunkt ihrer Arbeit künftig auf getrennt lebende Paare legen. "Diejenigen Paare, die sich nach einer Trennung weiter gemeinsam um die Kinder kümmern wollen, brauchen dann eine viel bessere Unterstützung - auch finanziell", sagte Barley der Zeitung "Welt am Sonntag". Das Steuerrecht sei der Bereich, an dem angesetzt werden müsste.

Es sei skandalös, dass Eltern, die gemeinsam Verantwortung für die Kinder übernehmen wollen, nach einer Trennung steuerlich schlechter gestellt würden. "Das Gleiche gilt etwa auch für Beamte, bei denen Zuschläge wegfallen, wenn sie sich scheiden lassen", sagte Barley. Dabei stiegen die Ausgaben nach einer Trennung ja meist: Es müssten dann zwei Wohnungen und zwei Kinderzimmer von weniger Geld finanziert werden. "Der Staat muss dieser Belastung Rechnung tragen", sagte Barley.

Barley fordert außerdem, den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung von Grundschulkindern in der nächsten Legislaturperiode endlich umzusetzen. Sie rechnet mit Kosten von mehr als 700 Millionen Euro. Bisher sei dieses Vorhaben an Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) gescheitert. Wichtig sei in dieser Ganztagsbetreuung vor allem "eine qualitativ gute Hausaufgabenbetreuung".