Familienministerin will neue Aussteigerprogramme für Islamisten

Katarina Barley will bei der Bekämpfung des islamischen Extremismus neue Wege aufzeigen, wie bei der Arbeit gegen Rechts- und Linksextremismus.
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Katarina Barley will bei der Bekämpfung des islamischen Extremismus neue Wege aufzeigen, wie bei der Arbeit gegen Rechts- und Linksextremismus.
Familienministerin will neue Aussteigerprogramme für Islamisten
Bundesfamilienministerin Katarina Barley (SPD) will die Extremismus-Prävention neu ausrichten. "Ich sehe großen Bedarf für Präventionsprojekte vor allem im Bereich des islamistischen Extremismus. Da müssen wir schnell handeln", sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Es gehe auch darum, neue Aussteigerprogramme zu schaffen. "Bei Rechts- und Linksextremismus sind wir schon viel weiter", sagte sie. Barley sprach sich dafür aus, bei der Islamismus-Prävention weniger auf religiös geprägte Verbände zu setzen. Es gebe so viele andere nicht religiöse Vereinigungen. "Das werde ich noch vor der Wahl anpacken und ganz gezielt das Gespräch suchen", sagte die Ministerin mit Blick auf die Bundestagswahl im September.

Zugleich verteidigte Barley die Zusammenarbeit mit dem umstrittenen türkisch-islamischen Moscheeverband Ditib: "Wenn man an Menschen herankommen will, die in Extremismus abgleiten könnten, dann muss man mit den Organisationen kooperieren, denen die Menschen zuhören, um die es geht." Die Bundesregierung fördert nach Barleys Angaben drei Projekte, bei denen der Moscheeverband Ditib einer von mehreren Trägern ist. Die Ditib steht wegen ihrer Nähe zum türkischen Staat in der Kritik.