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Islamismus
Nein, nicht jede Kritik am Islamismus ist Rassismus!
Das Bundesinnenministerium hat einen neuen Beirat für Islamismusprävention berufen – ein längst überfälliger Schritt, um Radikalisierung in Deutschland fachlich fundiert und nachhaltig zu bekämpfen. Wissenschaft, Sicherheitsbehörden, Sozialarbeit und Theologie arbeiten hier zusammen, um Radikalisierungsprozesse zu verstehen und praktische Maßnahmen zu entwickeln: Prävention in Schulen, Aufklärung im digitalen Raum, Bekämpfung islamistischer Propaganda und solide sicherheitspolitische Expertise. Wer mit Betroffenen islamistischer Gewalt gesprochen hat, weiß, wie nötig das ist.
Umso irritierender ist der Ton, mit dem zuletzt über dieses Gremium diskutiert wurde. Es wurde behauptet, im Beirat säßen "keine Muslime". Das ist falsch. Mehrere Mitglieder – auch ich – sind Muslime, einige leben seit Jahren unter Polizeischutz, weil sie sich öffentlich gegen islamistische Ideologien stellen. Wenn ein Imam der Ahmadiyya-Gemeinschaft trotzdem von einem "fast muslimfreien" Gremium spricht, ist das nicht nur unzutreffend, sondern gefährlich: Solche Aussagen können Fanatikern als Rechtfertigung dienen, genau diejenigen zu attackieren, die Islamismus bekämpfen.

