Bedford-Strohm kritisiert US-Militärausgaben

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, kritisiert den hohen Wehretat der USA.
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Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, kritisiert den hohen Wehretat der USA.
Bedford-Strohm kritisiert US-Militärausgaben
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, kritisiert den hohen Wehretat der USA. Der Zwiespalt zwischen den 600 Milliarden US-Dollar Ausgaben für Militär und dem täglichen Tod Zigtausender Menschen weltweit durch Hunger und Medikamentenabhängigkeit sei "himmelschreiend", sagte Bedford-Strohm in der am Dienstagabend ausgestrahlten RBB-Sendung "Thadeusz". Es gebe genug Geld auf der Welt, "nur es erreicht die Menschen nicht".

Die Verantwortlichen in den Regierungen könnten Prioritäten setzen und eine "Eine-Welt-Verträglichkeitsprüfung" für alles Regierungshandeln festlegen, sagte Bedford-Strohm. "So etwas würde mir vorschweben: Dass man bei allen Entscheidungen sagt, wie sie sich auf die schwächsten Glieder auswirkt", argumentierte der oberste Repräsentant der deutschen Protestanten.

Bedford-Strohm hatte in der Vergangenheit bereits mehrfach eine "Eine-Welt-Verträglichkeitsprüfung" als Grundlage für Regierungshandeln gefordert. Über diese Frage hätte er auch gerne länger mit dem früheren US-Präsidenten Barack Obama bei dessen Besuch Ende Mai auf dem evangelischen Kirchentag in Berlin diskutiert, sagte der bayerische Landesbischof im RBB-Fernsehen.

Es sei eine entscheidende Frage, wie sich die Grundorientierungen des christlichen Glaubens bewähren, wenn jemand in der politischen Verantwortung steht. "Und wenn man wie Obama ein Land geführt hat, dass einen Rüstungsetat von 600 Milliarden Dollar hat." Er selbst sei nicht überzeugt, dass dieses Geld notwendig sei, um ein Land zu verteidigen.

Die Gesprächssendung "Thadeusz" des RBB wurde im Rahmen der ARD-Themenwoche "Woran glaubst du?" ausgestrahlt. Noch bis Samstag stellt der Senderverbund unter anderem die Bedeutung der Religion in der Gesellschaft in den Mittelpunkt von Beiträgen und Sendungen im Fernsehen, im Radio und im Internet.