Bremer Sender distanziert sich von Xavier Naidoo

Bremer Sender distanziert sich von Xavier Naidoo
Das Lied sei "im besten Falle sehr missverständlich" und höre sich verdächtig nach rechtem Gedankengut an, schrieb der Chef der Welle "Bremen Vier", Helge Haas, am Sonntag auf der Internetseite des Senders.

Eigentlich wollte "Bremen Vier" ein Konzert der "Söhne Mannheims" am nächsten Samstag und ein weiters Konzert von Xavier Naidoo im Dezember präsentieren. "Nun haben wir uns entschieden, die Kooperation zu canceln."

Das Werk befeuere Verschwörungstheorien und nehme mehrfach Bezug auf Theorien der sogenannten Reichsbürger und von Rechtspopulisten. "Und zwar in einer Art, die man kaum anders verstehen kann, als dass dies die Meinung von Xavier Naidoo ist und er nicht nur darüber singt", hieß es. Das Stück rufe zu Selbstjustiz auf und verneine im Kern die Unabhängigkeit demokratisch gewählter Parlamente. In "Marionetten" würden Politiker als "Hoch- und Volksverräter" bezeichnet und es werde zu Gewalt aufgerufen.

"Bremen Vier"-Chef Haas unterstrich die hohe Achtung des Senders vor der künstlerischen Freiheit. Dennoch sei der Inhalt von "Marionetten" so weit von den Werten des Senders entfernt, "dass wir diese Künstler und ihre Konzerte nicht präsentieren wollen. Deshalb haben wir unsere Präsentationszusagen für die Söhne Mannheims und Xavier Naidoo zurückgezogen."