Menschenrechtler fordern mehr Hilfe für Christen in Syrien und Irak

Menschenrechtler fordern mehr Hilfe für Christen in Syrien und Irak
Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) hat von der Bundesregierung einen größeren Einsatz für den Schutz und die Schaffung einer Perspektive für Christen und Jesiden in Syrien und im Irak gefordert.

Sie müsse ihren gesamten Einfluss einsetzen, damit das Christentum nicht völlig aus den umkämpften Regionen zurückgedrängt wird, sagte Vorstandssprecher der IGMF Martin Lessenthin am Dienstag in Berlin. Er forderte auch eine Schutzzone für Christen und Jesiden beispielsweise in der Ninive-Ebene und ein Ad-hoc-Tribunal der Vereinten Nationen für die Täter der Terrormiliz "Islamischer Staat".

Lessenthin sagte, bei vielen Christen und Jesiden in Flüchtlingslagern der Region sei ein Rückkehrinteresse da. Dafür müsse aber Sicherheit garantiert sein. Der Bundestagsabgeordnete Heribert Hirte (CDU), der sich besonders für verfolgte Christen einsetzt, äußerte sich dazu skeptischer. Die Durchsetzung einer Schutzzone bedeute kriegerische Intervention und die Errichtung eines neuen Staates. Damit tue er sich schwer, sagte er.

Gemeinsam mit der CSU-nahen Hanns-Seidelstiftung sprachen sich Lessenthin und Hirte dafür aus, bereits heute die Rückkehroptionen für geflohene Minderheiten im Blick zu behalten. Lessenthin verwies auf die Bedeutung von Bildungsangeboten. Hirte regte eine steuerliche Förderung für Unternehmen an, die in der Region in den Wiederaufbau investieren. Er verwies dabei auf das frühere Entwicklungsländer-Steuergesetz, mit dem Investitionen in armen Ländern steuerlich gefördert wurden.

Lessenthin forderte zudem, nicht nur das Schicksal verfolgter Christen in Syrien und Nordirak zu betrachten. Er verwies auf den Anschlag auf einen koptischen Gottesdienst am vergangenen Wochenende in Ägypten. Die Verfolgung religiöser Minderheiten sei ein Problem des ganzen Nahen und Mittleren Ostens sowie Nordafrika, sagte er.