Bischof Janssen: Kreislauf von Krieg und Gewalt durchbrechen

Bischof Janssen: Kreislauf von Krieg und Gewalt durchbrechen
Der Oldenburger Bischof Jan Janssen hat anlässlich des Volkstrauertags dazu aufgerufen, den Kreislauf von Krieg und Gewalt zu durchbrechen. "Zumindest in Mitteleuropa haben Menschen gelernt, über Grenzen, Gräben und Grausamkeit hinweg zusammen in einem Miteinander zu leben, das der nationalen, kulturellen und religiösen Vielfalt Raum gibt", sagte der evangelische Theologe am Sonntag in der Dresdner Frauenkirche in einem Gottesdienst zur Ökumenischen Friedensdekade. Der eigene Horizont dürfe aber nicht an den scheinbar weit weg gerückten Grenzen enden.

Respekt und Ermutigung gelte allen, die sich freiwillig in der Friedensarbeit engagierten und Hilfsdienste leisteten, sagte Janssen laut Predigtmanuskript. Der Bischof ging in seiner Predigt auch auf Briefe ein, die während des Zweiten Weltkriegs verfasst wurden. "Opfer von Krieg und Gewalt können nicht direkt zu uns sprechen", sagte Janssen. Ihre Not, nur per Brief kommunizieren zu können, werde heute zum Geschenk. Denn die Briefe seien Zeugnisse der Kriegsspuren und der kalten Zahlen der Geschichte. "Im Lesen der Spuren wird Lernen möglich."

Die bundesweit 37. Ökumenische Friedensdekade der christlichen Kirchen in Deutschland vom 6. bis zum 16. November beschäftigt sich mit dem Thema "Kriegsspuren". Seit Anfang der 80er Jahre greifen Kirchengemeinden und Aktionsgruppen während der Ökumenischen Friedensdekade das Thema in Gottesdiensten, Friedensgebeten und Informationsveranstaltungen auf, immer in den zehn Tagen vor dem Buß- und Bettag im November.
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