Polnischer Regisseur Andrzej Wajda tot

Polnischer Regisseur Andrzej Wajda tot
Seit den 50er Jahren interpretierte er mit seinen Filmen die polnische Gegenwart und ihr Verhältnis zur Vergangenheit. Jetzt ist Andrzej Wajda im Alter von 90 Jahren in Warschau gestorben.

Warschau (epd). Der in Suwalki in Nordpolen geborene Wajda gilt als Gründer der neorealistischen polnischen Filmästhetik. "Wir schauten auf Polen und uns durch ihn. Und wir verstanden", schrieb der EU-Ratspräsident und ehemalige polnische Ministerpräsident Donald Tusk am Montag auf Twitter.

Wajdas erste Filme "Der Kanal" (1957) und "Asche und Diament" (1958), die sich mit der Rolle der Polen im Zweiten Weltkrieg auseinandersetzten, begründeten seinen frühen Ruhm. Von 1989 bis 1991 saß er im polnischen Senat und kehrte dann wieder zur Filmarbeit zurück. Zu seinen weiteren wichtigen Filmen gehören "Katyn" (2007) sowie "Walesa. Der Mann aus Hoffnung" (2013). Im Jahr 2000 erhielt Wajda einen Oscar für sein Lebenswerk.

Grenzen des politischen Systems

In seinem Werk setzte er sich immer wieder mit den Grenzen auseinander, die das politische System einem Künstler setzt. Dies gilt auch für seinen letzten Film "Nachbilder", der im Januar Premiere hat. Er erzählt, wie ein polnischer Maler im kommunistischen Polen gebrochen wird, da er sich nicht an die offizielle Kunstdoktrin halten wollte.