Auflagen der deutschen Presse weiter rückläufig

Auflagen der deutschen Presse weiter rückläufig
Die deutschen Tageszeitungen und Zeitschriften haben in diesem Frühjahr erneut weniger Exemplare verkauft.

Berlin (epd). Die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) teilte am Donnerstag in Berlin mit, im zweiten Quartal hätten die Tageszeitungen durchschnittlich 17,36 Millionen Exemplare pro Erscheinungstag verkauft. Das waren 7,74 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres (18,81 Millionen Stück). Dagegen entwickelten sich die Auflagenanteile digitaler Ausgaben weiterhin positiv. Ihre Zahl stieg auf 910.000 E-Paper-Exemplare, rund ein Viertel mehr gegenüber 2015.

Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" büßte im Vergleich zum Vorjahresquartal 3,5 Prozent ihrer Auflage ein und verkaufte nun 256.188 Exemplare. Die "Süddeutsche Zeitung" verlor 3,65 Prozent und erzielte eine verkaufte Auflage von 368.814 Stück. Bei der Zeitung "Die Welt" (einschließlich des Tabloid-Ablegers "Welt kompakt") rutschte die Auflage um zehn Prozent ab, verkauft wurden noch 180.388 Exemplare. Einen weiteren Einbruch verzeichneten auch die verkaufte Auflage der "Bild"-Zeitung: Sie sank um 11,86 Prozent von 2,219 Millionen auf 1,956 Millionen Exemplare.

Wochenzeitungen stabilisiert

Bei den Wochenzeitungen hat sich den IVW-Angaben zufolge die Lage insgesamt stabilisiert. Sie verzeichneten im Frühjahr ein leichtes Auflagenplus von 0,44 Prozent gegenüber dem Vergleichsquartal 2015 und setzten 1,71 Millionen Exemplare ab. Gegenüber dem ersten Quartal dieses Jahres gab es ein leichtes Minus von 0,21 Prozent.

"Die Zeit" konnte ein leichtes Auflagenplus von 0,19 Prozent verbuchen und verkaufte im zweiten Quartal dieses Jahres 504.779 Exemplare. Die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" verlor dagegen 9,48 Prozent und verkaufte nun noch 251.529 Exemplare. "Bild am Sonntag" erreichte eine verkaufte Auflage von 1.008.439 Exemplaren, was einem Verlust von 7,29 Prozent entspricht.

"Junge Freiheit" legt um 17 Prozent zu

Die "Welt am Sonntag" verlor 4,53 Prozent und verkaufte nun noch 381.938 Stück. Gegenläufig entwickelte sich die Auflagenzahl bei der "Jungen Freiheit", von dem Wochenblatt wurden 28.246 Exemplare verkaufte, was eine Steigerung von 17 Prozent bedeutet.

Die aktuellen Magazin büßten ebenfalls an Auflage ein: "Der Spiegel" um 6,24 Prozent (verkaufte Auflage jetzt: 771.450), "Focus" um 4,69 Prozent (verkaufte Auflage: 477.965) und der "Stern" um 4,29 Prozent (verkaufte Auflage: 704.729).

Ein größerer Ausreißer war zudem bei der Publikumszeitschrift "Landlust" zu verzeichnen, die im zweiten Quartal 2015 noch mehr als 1,039 Millionen Exemplaren verkaufte. Sie erlitt einen Verlust von neun Prozent und verkaufte in diesem Frühjahr noch 946.559 Exemplare.