Mali: Bundesregierung sieht andere Staaten in der Pflicht

Mali: Bundesregierung sieht andere Staaten in der Pflicht
Bei einem Ausfall der niederländischen Hubschrauber beim Militäreinsatz in Mali sieht die Bundesregierung nicht in erster Linie die Bundeswehr für Ersatz in der Pflicht.

Berlin (epd). Vorrangig hätten die Vereinten Nationen zu prüfen, wie die Fähigkeiten der Niederländer zu ersetzen seien, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Jens Flosdorff, am Montag in Berlin. Dazu würden Gespräche mit anderen Nationen geführt. Flosdorff sagte, im Ministerium wisse man seit einigen Wochen, dass die Niederlande "Probleme mit der Durchhaltefähigkeit" ihrer Hubschrauber hätten.

Flosdorff betonte, für die Aufklärung sei es sehr wichtig, dass diese Fähigkeit vorhanden sei. Es sei nicht auszuschließen, dass die Bundeswehr dies ersetzen müsse. Auch ein Sprecher des Auswärtigen Amts betonte, Deutschland stehe dabei "nicht in erster Reihe".

Vorwürfe zurückgewiesen

Der Sprecher des Verteidigungsministeriums wies Vorwürfe zurück, Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) habe von dem Rückzug der Niederländer früher wissen und das Parlament informieren müssen. Bereits Anfang Juni sei das Parlament informiert worden, sagte Flosdorff.

Die Bundeswehr ist in Mali im Rahmen der Ausbildungsmission EUTM mit maximal 300 Soldaten eingesetzt. Das aktuelle Mandat läuft bis Ende Mai 2017. Das westafrikanische Land geriet nach einem Putsch und dem Aufstand bewaffneter Gruppen in eine schwere Krise. Islamistische Gruppen besetzten den Norden des Landes, Anfang 2013 griffen französische Truppen ein und drängten sie zurück. Es kommt jedoch weiter zu Anschlägen.