EKD-Ratsvorsitzender: Empathie ist Zukunftsmodell

EKD-Ratsvorsitzender: Empathie ist Zukunftsmodell
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat Empathie für Mitmenschen als Modell für die Zukunft bezeichnet.

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat Empathie für Mitmenschen als Modell für die Zukunft bezeichnet. Mitgefühl für Andere sei keinesfalls von gestern, sagte der oberste Repräsentant der deutschen Protestanten am Samstag bei den Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen des Kaiserswerther Verbandes in Berlin. 

Im vergangenen Jahr seien etwa im Zusammenhang mit der Ankunft Tausender Flüchtlinge viele Menschen in Deutschland "aus ihren Löchern" gekommen und hätten "einfach helfen wollen". Dieses Engagement könne nicht durch Rechtsextremisten kaputt gemacht werden.

Der EKD-Ratsvorsitzende würdigte die Arbeit der Diakonissen in Deutschland. Diese seien "Powerfrauen für Christus". Der Kaiserswerther Verband stehe für eine reiche und starke Tradition, sagte der bayerische Landesbischof Bedford-Strohm.

Der Kaiserswerther Verband feiert an diesem Wochenende in Berlin sein 100-jähriges Bestehen. Das am Freitag gestartete Jubiläumswochenende steht unter der Überschrift "100 Jahre Richtung Zukunft". 

Verband entstand als Zusammenschluss deutscher Diakonissen-Mutterhäuser

Der Kaiserswerther Verband vereint rund 70 Diakonissenmutterhäuser und Diakoniewerke in ganz Deutschland. Zu den Verbandsaufgaben gehört die Vertretung der Häuser auf politischer, kirchlicher und diakonischer Ebene. Das Jubiläumswochenende wird gemeinsam mit dem Evangelischen Diakonissenhaus Berlin-Teltow-Lehnin begangen, das sein 175-jähriges Bestehen feiert.

Die Anfänge des Kaiserswerther Verbandes gehen sogar 180 Jahre zurück, konkret auf das Jahr 1836. Damals wurde durch Theodor und Friederike Fliedner in Düsseldorf-Kaiserswerth das erste Diakonissenmutterhaus gegründet. Die Bewegung breitete sich rasch aus, auch über Deutschland hinaus. Im Jahre 1861 entstand die internationale Kaiserswerther Generalkonferenz mit 13 Mutterhäusern und 700 Diakonissen. Aus dieser Konferenz heraus entstand 1916 im Ersten Weltkrieg, 1916 der Kaiserswerther Verband als Zusammenschluss der deutschen Diakonissen-Mutterhäuser.