Gauck: Unternehmen bei Eingliederung von Flüchtlingen gefragt

Gauck: Unternehmen bei Eingliederung von Flüchtlingen gefragt
Bundespräsident Joachim Gauck hat die deutschen Unternehmer ermutigt, sich für die Integration von Flüchtlingen zu engagieren.

Bonn (epd). Nach einem Besuch des Integration Point der Arbeitsagentur Bonn sagte Gauck: "Wir brauchen den Teil des deutschen Unternehmertums, der sich auch ums Ganze kümmert." Bei der Beschäftigung von Flüchtlingen müssten die Unternehmer oftmals auch Geduld aufbringen, räumte Gauck am Freitag ein. Nicht immer sei es einfach, die Menschen zu qualifizieren.

Vorstellung vom schnellen Geld

Ein Problem sei, dass viele junge Menschen die Vorstellung hätten, in Deutschland sehr schnell Geld verdienen zu können, sagte Gauck. Für viele sei es ein Frustrationserlebnis, wenn man ihnen beibringe, dass sie zunächst eine jahrelange Ausbildung durchlaufen müssten.

Erfolgsversprechend seien Ansätze, bei denen verschiedene Akteure wie Arbeitsagenturen, Arbeitgeber und Industrie- und Handelskammern zusammenarbeiteten, sagte Gauck. Die Integration Points in Nordrhein-Westfalen seien ein gutes Beispiel dafür. Gauck hatte zuvor mit acht jungen Flüchtlingen einer Integrationsklasse sowie mit drei Unternehmern aus der Region Bonn gesprochen.

Die insgesamt 53 Integration Points in Nordrhein-Westfalen sollen Flüchtlingen helfen, sich so schnell wie möglich in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Die bundesweit erste Einrichtung dieser Art wurde im September 2015 in Düsseldorf eröffnet.