Entwicklungsminister fordert neue Konzepte für Städte

Entwicklungsminister fordert neue Konzepte für Städte
Die Probleme der weltweiten Verstädterung in den Griff zu bekommen, ist nach Ansicht von Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) ausschlaggebend für den Kampf gegen Armut und Umweltzerstörung.

"In den Städten entscheidet sich die Zukunft unseres Planeten und der Menschheit", sagte Müller am Mittwoch in Berlin vor Beginn des Deutschen Habitat Forums 2016. Auf der Konferenz sollen konkrete Vorschläge für den Weltgipfel Habitat III erarbeitet werden, der im Oktober in Ecuador stattfindet.

Im Jahr 2050 würden voraussichtlich sieben von insgesamt zehn Milliarden Menschen auf der Erde in den Städten leben, sagte Müller. Angesichts dieser Migrationsströme brauche es neue Konzepte: "Es geht um menschenwürdigen Wohnraum, bessere Stadtluft, effiziente und umweltfreundliche Verkehrssysteme, die Versorgung der Menschen mit Wasser und Energie, um die Entsorgung von Müll und Abwasser", erklärte der Minister.

Städtepartnerschaften haben große Bedeutung

Städtepartnerschaften sollten weiter ausgebaut werden, sagte Müller. "Es ist wichtig, dass Städte voneinander lernen und Know-how austauschen. Ein wichtiger Hebel dafür sind kommunale Partnerschaften." Berlins Regierender Oberbürgermeister Michael Müller (SPD) forderte, im weltweiten Steuerungsprozess sollten die Städte selbst eine zentrale Rolle spielen. Städte müssten einbezogen und selbst zu "Problemlösern" werden.

Zum zweitägigen Deutschen Habitat Forum 2016 sind mehr als 1.000 Experten für Stadtentwicklung, Vertreter von Kommunen, aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und der Zivilgesellschaft in Berlin zusammengekommen. Ziel ist es, praktische Lösungen sowie den deutschen Beitrag für den Weltsiedlungsgipfel im Oktober zu erarbeiten. Entwicklungsminister Müller sagte, ein Schwerpunkt solle unter anderem auf der Entwicklung ländlicher Regionen liegen, um die Landflucht zu stoppen.