Playmobil-Reformator reist um die Welt

Playmobil-Luther
Foto: Hanno Terbuyken, evangelisch.de
Während der Mittagspause steht Martin Luther auf dem Campus Riedberg der Universität in Frankfurt am Main.
Playmobil-Reformator reist um die Welt
Ob Plüschfrösche, Legofiguren oder Plastikdinos: Fans fotografieren ihre Spielzeugfiguren vor Sehenswürdigkeiten in aller Welt. Dieser Trend macht auch vor einer Kunststofffigur von Martin Luther nicht halt.
03.04.2016
epd
Christine Süß-Demuth

Martin Luther (1483-1546) reiste vor 500 Jahren kreuz und quer durch Deutschland. Auch heute ist der Reformator wieder unterwegs - als 7,5 Zentimeter große Playmobilfigur. Und er ist dabei schon weit herumgekommen: Ob Loreley, Kölner Dom, Jericho oder Accra in Ghana - immer wieder geht der Mini-Reformator von Mannheim aus auf Reisen.

Der Mannheimer Diakon Andres Sommer folgt damit einem Trend in der Fotografie, bei dem Menschen sich nicht selbst vor Sehenswürdigkeiten fotografieren, sondern Figuren oder Stofftiere. Warum also nicht Luther in Szene setzen, habe er sich gefragt und die Facebook-Gruppe "Unterwegs mit Luther" gestartet. Inzwischen hat die Gruppe über 150 Mitglieder: "Es gibt ein recht buntes Bild von evangelischem Leben in ganz Deutschland und in der Welt", sagte Sommer.

Unterwegs mit dem Reformator Luther

Martin Luther sei auch heute noch präsent. Der Mönch habe wohl nicht geahnt, "was sein Thesenanschlag für uns heute noch bedeuten kann". Denn das Wirken Luthers und sein "reformatorisches Aufbegehren bewegt und beeinflusst uns heute noch", ist der evangelische Diakon überzeugt. "Wo begegnen wir ihm im Geiste, wo fordert er uns heute heraus." Es lohne sich, das zu dokumentieren.

In der Facebook-Gruppe könne jeder seine persönlichen Reise-Stationen mit Martin Luther als Bild hinterlegen. Dabei komme es nicht darauf an, ob der Reformator die Orte vor fast 500 Jahren tatsächlich besucht habe, sagt Sommer. Wichtig sei vielmehr der "reformatorische Geist, den er an Orten und bei Menschen bewegt".  Sommer wünscht sich, dass die Menschen ihre persönliche Geschichte mit Martin Luther in Bildern erzählen und das Männchen am Arbeitsplatz, am Urlaubsort oder bei Freizeitaktivitäten fotografieren.

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Mit mehr als 400.000 verkauften Exemplaren ist die Playmobilfigur Martin Luther die erfolgreichste Einzelfigur des fränkischen Unternehmens, deren Erstauflage innerhalb von 72 Stunden ausverkauft war. Inzwischen ist der Reformator im Kleinformat wieder erhältlich.

Auch per digitaler Schnitzeljagd ist der Mini-Reformator in Deutschland unterwegs. Lars Fischer aus dem brandenburgischen Hohenselchow hatte die Idee des Geo-Cachings, der Internet-Form der Schatzsuche mit einem GPS-Empfänger. Sein Playmobil-Luther soll einmal kreuz und quer durch Deutschland reisen - von der brandenburgischen Uckermark über die 36 Wirkungsstätten Luthers bis nach Wittenberg in Sachsen-Anhalt.  Wer den Playmobil-Schatz entdeckt, soll ihn mitnehmen und auf der vorgegebenen Route erneut verstecken, damit er pünktlich zu den Feierlichkeiten zum 500. Reformationsjubiläum 2017 in Wittenberg ankommt.