Deutsche Seenotretter helfen mehr als 600 Menschen in der Ägäis

Deutsche Seenotretter helfen mehr als 600 Menschen in der Ägäis
Die Besatzung des deutschen Seenotrettungskreuzers "Minden" hat in ihrer ersten Einsatzwoche im Mittelmeer über 600 Menschen aus Seenot gerettet.

Unter ihnen befanden sich auch mehr als 120 Kinder, wie die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) mit Sitz in Bremen am Montag mitteilte. Schon elf Mal sei die "Minden" vor der Insel Lesbos im Einsatz gewesen. Im Rahmen eines zeitlich befristeten internationalen Einsatzes unterstützen die deutschen Seenotretter derzeit ihre griechischen Kollegen. Der bisher einsatzreichste Tag sei der vergangene Samstag gewesen. An diesem Tag habe die Crew 165 Menschen in Sicherheit gebracht, hieß es.

Oft nehme die "Minden" komplette Familien auf der Flucht vor Krieg, Terror und Verfolgung an Bord, sagte Vormann Ulrich Fader: "Viele sind komplett durchnässt. Immer wieder müssen wir Flüchtlinge medizinisch versorgen, sei es mit Kreislaufkollaps, Unterzuckerung oder bei sehr schwerer Seekrankheit."

Von diesem Dienstag an werden neben den Seenotrettern der DGzRS auch stets zwei Rettungsschwimmer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) an Bord sein. Die DGzRS hatte die DLRG um diese Unterstützung gebeten, weil deren spezielle Wasserrettungsausbildung an den griechischen Küsten erforderlich sei. Dies hätten Erfahrungen schwedischer Seenotretter gezeigt, die derzeit auf Samos im Einsatz sind.

Neben der DGzRS bewahren weitere nordeuropäische Seenotrettungsgesellschaften Flüchtlinge vor dem Ertrinken. Für den internationalen Einsatz haben sich 125 Organisationen aus 48 Ländern zusammengeschlossen, hieß es. Sie wollen die griechischen Seenotretter ausbilden und unterstützen.