Ost-Beauftragte gibt Studie zu Fremdenfeindlichkeit in Auftrag

Ost-Beauftragte gibt Studie zu Fremdenfeindlichkeit in Auftrag
Die Ost-Beauftragte der Bundesregierung, Iris Gleicke (SPD), hat eine Studie über Fremdenfeindlichkeit in Ostdeutschland in Auftrag gegeben.

Berlin (epd)"Wir brauchen eine Antwort auf die Frage, warum es immer wieder zu solchen widerwärtigen Übergriffen kommt und was Menschen dazu treibt, Flüchtlingsheime anzuzünden und sogar Kinder in Angst und Schrecken zu versetzen", sagte Gleicke am Donnerstag in Berlin. Erforschen soll das den Angaben zufolge das Göttinger Institut für Demokratieforschung unter Leitung von Franz Walter.

Problem in Ostdeutschland

Gleicke bezeichnete die Vielzahl fremdenfeindlicher und rechtsradikaler Übergriffe in Ostdeutschland "bestürzend und beschämend". Es zeige, dass es in Ostdeutschland in besonderer Weise ein Problem damit gebe. "In der Vergangenheit wurde dies viel zu oft verharmlost und bewusst weggeschaut", kritisierte Gleicke.

Nach der Hetze gegen eine Flüchtlingsunterkunft in Clausnitz und dem Johlen von Anwohnern beim Brand einer Asylunterkunft in Bautzen hatte es in den vergangenen Tagen erneut eine Debatte darüber gegeben, warum insbesondere in Sachsen viele rechtsextreme Straftaten verübt werden und ob die Verantwortlichen in der Politik genug zur Bekämpfung von Fremdenfeindlichkeit unternehmen.

Gleicke erklärte, eine einfache Erklärung für die Ursachen des Rechtsextremismus gebe es nicht. Viele Zusammenhänge, insbesondere auf regionaler Ebene seien noch nicht hinreichend untersucht. Dies soll nun die Studie "schonungslos und ohne Tabus" erreichen.