Nach Krawallen an sächsischem Asylheim auch Kritik an Polizei

Nach Krawallen an sächsischem Asylheim auch Kritik an Polizei
Nach der Blockade eines Flüchtlingsheims durch Asylgegner im sächsischen Clausnitz gibt es Kritik am Polizeieinsatz.

Ein am Freitagabend im Internet verbreitetes Video zeigt, wie ein Polizist einen Flüchtlingsjungen rabiat packt, um ihn in die Unterkunft zu bringen. Zu sehen sind auch verängstigte und weinende Menschen in dem Bus, der die Flüchtlinge zur neuen Unterkunft brachte. Im Hintergrund rufen Demonstranten "Wir sind das Volk". Sachsens Innenminister Markus Ulbig (CDU) kündigte an, den Polizeieinsatz umgehend auszuwerten.

"Die Bilder sprechen ihre Sprache", erklärte Ulbig. Erst nach einer Auswertung könnten aber Konsequenzen gezogen werden. Die Polizei in Chemnitz kündigte für Sonntag eine Auswertung des Polizeieinsatzes an.

Die fremdenfeindlichen Proteste im Clausnitzer Ortsteil Rechenberg-Bienenmühle (Mittelsachsen) hatten landesweit Empörung ausgelöst. Am Donnerstagabend wollten rund 100 Menschen den Einzug von Asylsuchenden in eine neue Unterkunft verhindern. Unter lautstarkem Protest hatten sie unter anderem mit Autos die Zufahrt zu dem Flüchtlingsheim blockiert, wie die Polizei mitteilte.