Dickes Besucherplus für Klassik Stiftung Weimar

Dickes Besucherplus für Klassik Stiftung Weimar
Die Klassik Stiftung Weimar kann sich für das vergangene Jahr über ein deutliches Besucherplus freuen.

Weimar (epd)"Gegen den allgemeinen Trend" in der deutschen Museumslandschaft sei die Zahl der Besucher um über 100.000 auf 753.956 angestiegen, sagte Präsident Hellmut Seemann am Dienstag auf der Jahrespressekonferenz der Stiftung in Weimar.

Einen Hauptgrund des "erfreulichen Zuwachses" um knapp 16 Prozent sieht Seemann im Erfolg der Ausstellung "Cranach in Weimar" im Schillerhaus begründet. Das Museum rückte mit 138.000 Gästen bei der Beliebtheit der Touristen auf den zweiten Platz der Klassikerstätten vor. Unangefochtener Primus blieb auch 2015 das Goethehaus, das mit 181.000 Gästen faktisch das Vorjahresniveau bestätigte.

Europa geprägt

Große Hoffnungen setzt die Weimarer Stiftung in diesem Jahr auf die Landesaustellung "Die Ernestiner. Eine Dynastie prägt Europa", die gemeinsam mit der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha vorbereitet wird. Sie soll am 23. April an beiden Standorten eröffnet und vom 24. April bis zum 28. August 2016 zu sehen sein. Knapp 100 Jahre nach der Abdankung der herzoglich-sächsischen Monarchen in Thüringen rückt die Ausstellung die Herrscherfamilie in den Mittelpunkt, die nicht nur die Geschicke des Landes, sondern ganz Europas über 400 Jahre mitbestimmte, erklärte Wolfgang Holler, der Generaldirektor der Klassik Stiftung.

Während in Gotha die Familie der Ernestiner und deren Vernetzung in den kontinentalen Königshäusern in Großbritannien, Belgien oder Griechenland, das Territorium und die Kunst Schwerpunkte der Expositionen sind, widmet sich Weimar dem Einfluss des Fürstenhauses auf die Religion, die Wissenschaft und auf das gesamte Reich.

Seemann und Holler gaben zudem einen Überblick auf den gesamten Veranstaltungskalender, die Kooperationen mit den Partnern des Forschungsverbundes Marbach Weimar Wolfenbüttel, im Bauhaus Verbund 2019 und über die Tagungen und Kolloquien des kommenden Jahres. Dabei hoben sie vor allem einen Festakt am 30. September im Deutschen Nationaltheater hervor, mit dem der 325. Geburtstag der Anna-Amalia-Bibliothek begangen wird. Dabei soll auch der langjährige Direktor, Michael Knoche, der vor allem durch die Rettungsarbeiten während und nach dem Brand der Bibliothek bundesweite Bekanntheit erlangte, in den Ruhestand verabschiedet werden.