Ai Weiwei schafft Mahnmal aus Tausenden Rettungswesten

Foto: dpa/Janerik Henriksson
Der Künstler Ai Weiwei
Ai Weiwei schafft Mahnmal aus Tausenden Rettungswesten
Der chinesische Aktionskünstler Ai Weiwei hat in Berlin aus Tausenden Rettungswesten ein temporäres Mahnmal für ertrunkene Flüchtlinge geschaffen.

Die rund 14.000 orangefarbenen Westen stammen von der griechischen Insel Lesbos und ummanteln die Säulen des Konzerthauses am Gendarmenmarkt. Zwischen den Säulen hängt ein großes schwarzes Schlauchboot mit der Aufschrift "#Safepassage".

Die Installation ist eine Aktion für die Filmgala "Cinema for Peace", die im Rahmen der Berlinale am Montagabend in dem Konzerthaus stattfindet. Ai Weiwei ist in diesem Jahr Ehrenpräsident der "Cinema for Peace"-Jury. In der diesjährigen Filmreihe geht es um die Flüchtlingskrise.

Wie es hieß, hat Ai Weiwei die Rettungswesten für die Installation von den Behörden der griechischen Insel Lesbos erhalten. Auch das Schlauchboot soll von der Insel stammen und von Flüchtlingen zur Überfahrt über das Mittelmeer genutzt worden sein. Mit dem Kunstprojekt solle auf das Verbrechen aufmerksam gemacht werden, das von skrupellosen Menschenschmugglern in der Ägäis verübt werde.

Der chinesische Künstler und Dissident hat seit Oktober 2015 eine Gastprofessur an der Universität der Künste in Berlin inne. Zudem betreibt er ein Atelier im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg.