Kölner Pfarrer will Bordell-Spende nicht annehmen

Kölner Pfarrer will Bordell-Spende nicht annehmen
Nach scharfer öffentlicher Kritik will der Kölner Pfarrer Hans Mörtter ein von einem Bordellbetreiber angebotene Geldspende für kirchliche Projekte nicht annehmen.

Er lasse sich nicht instrumentalisieren, sagte Mörtter dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Donnerstag in Köln. Angesichts der ständigen Finanzierungssorgen für seine sozialen Projekte habe er "einfach unbedacht" gehandelt, räumte der evangelische Theologe ein: "Das war ein Fehler." Auch das Kölner Arbeitslosenzentrum (Kalz) verzichtet auf eine Spende des Großbordells "Pascha".

Damit reagierten der Pfarrer und die Arbeitsloseninitiative auf massive öffentliche Kritik von Kirche und Frauenverbänden. Mörtter hatte einen "Wohltätigkeitsabend" in dem Bordell besucht und eine angekündigte Spende in Höhe von 8.500 Euro begrüßt. Die rheinische Landeskirche distanzierte sich, entsetzt äußerte sich auch die Evangelische Frauenarbeit im Rheinland. Es sei nicht in Ordnung, "Geld von jemandem anzunehmen, in dessen Geschäft sexuelle Ausbeutung von Frauen und Gewalt eine Rolle spielen", erklärte Sprecherin Iris Pupak.



Mörtter entschuldigte sich, dass er mit seinem Verhalten Frauen verletzt habe. Auch das Kölner Arbeitslosenzentrum (Kalz) teilte mit, es wolle eine vom "Pascha" angebotene Spende doch nicht annehmen. Das System Prostitution verletze die Menschenwürde von Frauen und Männern, erklärte Ruhestandspfarrer Karl-Heinz Iffland als Vorstand gemeinsam mit den Geschäftsführern. Eine Spende aus diesem Umfeld anzunehmen, werde den "eigenen Ansprüchen an menschen- und glaubwürdiges Handeln nicht gerecht".