Einwohnerzahl Deutschlands auf 81,9 Millionen gestiegen

epd-bild/Heike Lyding
Flüchtlinge kommen in der Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen an.
Einwohnerzahl Deutschlands auf 81,9 Millionen gestiegen
Ende des vergangenen Jahres lebten laut einer Schätzung des Statistischen Bundesamtes in Deutschland rund 700.000 mehr Menschen als am Jahresanfang. Der Grund: Aus dem Ausland zogen mehr Menschen zu als Deutschland verließen.

Wiesbaden (epd)Die Einwohnerzahl Deutschlands ist einer Schätzung zufolge bis Ende 2015 auf mindestens 81,9 Millionen Menschen gestiegen. Das sind rund 700.000 Menschen mehr als am Jahresanfang, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Zwar seien deutlich mehr Menschen gestorben als Kinder geboren wurden. Das Geburtendefizit sei aber durch das Wanderungssaldo aus Zuzügen aus dem Ausland und Fortzügen ins Ausland mehr als ausgeglichen worden.

Wanderungssaldo auf Rekordnievau

Für 2015 wird laut der Schätzung ein Saldo von mindestens plus 900.000 Personen erwartet. Der Wanderungssaldo läge damit nicht nur über dem des Vorjahres von 550.000 Personen, sondern auch über dem bisherigen Rekordwert im Jahr 1992 von knapp 800.000 Personen. Bereits von 2011 bis 2014 konnte der Saldo das Geburtendefizit mehr als kompensieren.

Im vergangenen Jahr seien 705.000 bis 730.000 Kinder lebend geboren worden, 905.000 bis 930.000 Menschen seien gestorben. Die Geburten würden damit in etwa das Niveau des Vorjahres erreichen, die Sterbefälle würden aber deutlich höher als im Jahr 2014 liegen. Damit steige das Geburtendefizit auf etwa 190.000 bis 215.000. Im Vorjahr hatte es wegen angestiegener Geburten (715.000) und sehr niedriger Sterbezahlen (868.000) nur 153.000 betragen.

Es könne allerdings noch nicht eingeschätzt werden, inwiefern die 2015 nach Deutschland gekommenen Schutzsuchenden bereits vollständig berücksichtigt sind, teilte das Statistische Bundesamt mit. Es sei auch nicht ausgeschlossen, dass es zu Doppelmeldungen gekommen ist. Die Zahlen zum geschätzten Wanderungssaldo und zur Jahresendbevölkerung seien aber lediglich das erwartete Minimum.