Angreifer auf Pariser Polizeistation identifiziert

Angreifer auf Pariser Polizeistation identifiziert
Die Polizei in Nordrhein-Westfalen hat den Anfang Januar bei einem Überfall auf eine Pariser Polizeistation erschossenen Mann identifiziert.

Düsseldorf (epd)Der Täter hatte zuletzt in einer Asylbewerberunterkunft in Recklinghausen gelebt, wie das Landeskriminalamt (LKA) am Freitag in Düsseldorf mitteilte. Bei dem Mann handele es sich "mit großer Wahrscheinlichkeit" um den 24-jährigen gebürtigen Tunesier Tarek B. Der Mann war Ende 2013 nach Deutschland eingereist und hatte hier einen Asylantrag gestellt.

Mit einem Metzgerbeil bewaffnet hatte der Mann am Jahrestag des Terror-Angriffs auf das Satire-Magazin "Charlie Hebdo" versucht, in ein Pariser Kommissariat einzudringen. Die Polizei erschoss den Angreifer, der eine Attrappe einer Sprengstoffweste trug.

Nach Erkenntnis der Ermittler war Tarek B. ein Einzeltäter und nicht in ein islamistisches Netzwerk eingebunden. "Wir können die Existenz eines solchen Netzwerks um diese Person in Recklinghausen ausschließen", sagte LKA-Direktor Uwe Jacob. Auch gebe es keine Hinweise auf weitere Anschläge. Diese Bewertung werde von den Experten des Gemeinsamen Terrorismus-Abwehrzentrums in Berlin geteilt.

Identität durch Fingerabdrücke festgestellt

Zwar hätten sich auf dem Handy des Mannes unter anderem Bilder des früheren Chefs der Terrororganisation Al-Kaida, Osama Bin Laden, gefunden. Die Bilder und Videos hätten aber aus öffentlich zugänglichen Quellen gestammt, berichtete Jacob. Außerdem entdeckten die Beamten im Zimmer von Tarek B. in der Asylbewerberunterkunft in Recklinghausen eine aufgemalte Fahne der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS).

Die Identität des Attentäters konnten die Ermittler durch den Abgleich von Fingerabdrücken feststellen. Eine abschließende DNA-Analyse durch die französischen Behörden steht unterdessen noch aus. Der Mann hatte seit 2011 in sieben europäischen Staaten Asylanträge unter verschiedenen Identitäten gestellt. Dabei hatte er die Fingerabdrücke abgegeben.

Der in Deutschland als Marokkaner, Syrer oder Georgier aufgetretene Mann war hierzulande mehrfach straffällig geworden. Unter anderem saß er deshalb im vergangenen Jahr in den Justizvollzugsanstalten Heinsberg, Iserlohn und Bochum ein. 2014 soll er auf einen schlafenden Obdachlosen eingetreten und diesen mit Flüssigkeiten übergossen haben. Auch war er laut LKA wegen sexueller Belästigung von Frauen in einer Diskothek sowie wegen eines Messerangriffs auf einen Mitbewohner der Asylbewerberunterkunft aufgefallen.