ZDF weist Kritik an Putin-Dokumentation zurück

ZDF weist Kritik an Putin-Dokumentation zurück
Das ZDF hat die Kritik eines russischen Fernsehsenders an der Dokumentation «Machtmensch Putin» zurückgewiesen.

Mainz (epd)Es seien keine Szenen manipuliert worden, erklärte der Sender am Montag in Mainz. Hintergrund sind die Aussagen eines jungen Mannes, der dem ZDF gesagt hatte, er habe in der Ostukraine als Freiwilliger auf der Seite der prorussischen Separatisten gekämpft. Im russischen Fernsehen leugnete er dies später und erklärte, er sei zu Falschaussagen verleitet worden.

Von Redaktion geprüft

Der Freiwillige, Jurij Labyskin, wurde in der "ZDFzeit"-Dokumentation, die am 15. Dezember gezeigt wurde, "Igor" genannt. Sein Gesicht wurde verpixelt dargestellt. Der freie Producer Valerij Bobkow drehte im Auftrag des ZDF mit ihm in Kaliningrad und in der Ukraine. Das ZDF erklärte, das Interview sei von der ZDF-Redaktion geprüft worden und habe keinen Anlass gegeben, an der Aussage von Labyskin zu zweifeln. Der ZDF-Reporter Dietmar Schuman habe Labyskin auch persönlich im Moskauer Studio getroffen, um sich einen Eindruck von ihm zu verschaffen, und das Interview geführt. Das gesamte Originalmaterial von 37 Minuten Länge wurde im Internet veröffentlicht.

Der staatliche russische Fernsehsender Rossija 1 erklärte in einer Sendung vom 20. Dezember, "Igor" sei von dem Producer Bobkow instrumentalisiert worden. Er zeigte Bilder von Bobkow und Labyskin in der Ostukraine, die diese Behauptung belegen sollen. Diese Aufnahmen sollen Rossija 1 zufolge von Labyskin stammen, dem die Originalaufnahmen des Interviews überlassen worden seien. Das ZDF erklärte dazu, das gezeigte Material liege dem Sender nicht vor. Man habe die Interview-Aufnahmen nicht weitergegeben.