Studie: Jugendliche erwarten von Medien Hilfe bei Problemen

epd-bild / Kai Uwe Hündorf
Mädchen nutzen andere Angebote im Internet als Jungen.
Studie: Jugendliche erwarten von Medien Hilfe bei Problemen
Jugendliche zwischen zwölf und 19 Jahren erwarten von den Medien vor allem Hilfestellung bei der Lösung persönlicher Probleme.

Stuttgart (epd)87 Prozent der Jungen und Mädchen in der Altersgruppe nutzen Medien aus diesem Interesse, wie die am Freitag vorgestellte JIM-Studie des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest ergab. 83 Prozent wollten sich über das aktuelle Weltgeschehen informieren, 78 Prozent interessierten sich für Musik und 75 Prozent für das Thema Ausbildung. Die Studie "Jugend, Information, Multimedia" (JIM) wird jährlich erstellt.

YouTube als liebstes Angebot

Knapp zwei Drittel der Jugendlichen wollten beim Thema Smartphone auf dem Laufenden sein, hieß es. Gut die Hälfte zeige bei Bundespolitik, Sport, Lokalpolitik und Fernsehsendungen ein gesteigertes Informationsbedürfnis. Das Internet sei bei acht von 14 in der Studie abgefragten Themen die bevorzugte Quelle. Das gelte etwa für das Thema Smartphone sowie für Musik, Stars und Mode. Das Fernsehen hingegen sei beim aktuellen Zeitgeschehen erste Wahl, während die Tageszeitung ihre spezifische Stärke in der Lokalberichterstattung habe.

61 Prozent der deutschen Jugendlichen benennen laut Studie YouTube als liebstes Internetangebot, mit weitem Abstand folgen Facebook (36 Prozent) und der Messengerdienst WhatsApp (29 Prozent). Mit 94 Prozent zählen fast alle Zwölf- bis 19-Jährigen zu den Nutzern von YouTube, vier von fünf Jugendlichen sehen sich mindestens mehrmals pro Woche Videoclips auf dem Onlineportal an. Musikvideos sind bei den YouTube-Nutzern am beliebtesten.

Vielzahl der Angebote

Bei der Frage nach den favorisierten YouTube-Kanälen verteilten sich aufgrund der Vielzahl der Angebote die Angaben, hieß es. Mit acht Prozent der Nennungen liege der Kanal von "LeFloid" alias Florian Mundt auf dem ersten Platz. Den zweiten Rang teilten sich die fast ausschließlich bei Mädchen beliebten Angebote "Bibis Beauty Palace" und "Dagi Bee" mit jeweils sechs Prozent.

Für die repräsentative Studie wurden 1.200 Jugendliche zwischen zwölf und 19 Jahren im Frühsommer 2015 telefonisch befragt. Der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest ist eine Kooperation der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LfK) und der Landeszentrale für Medien und Kommunikation Rheinland-Pfalz. Die Erstellung der Studie erfolgt in Zusammenarbeit mit dem SWR.