Kommunen fordern Beschränkung des Familiennachzugs bei Flüchtlingen

epd-bild/Christian Ditsch
Flüchtlingskinder in einer Unterkunft in Eisenhüttenstadt.
Kommunen fordern Beschränkung des Familiennachzugs bei Flüchtlingen
Das bereits beschlossene Asylpaket ist nach Einschätzung des Städte- und Gemeindebunds nur ein erster Schritt. Der kommunale Verband fordert angesichts der weiter steigenden Flüchtlingszahlen in Deutschland, den Familiennachzug zu beschränken.

Osnabrück, Berlin (epd)Wenn weit über eine Million Asylbewerber in einem Jahr nach Deutschland kämen, sei zumindest ein zeitliches Moratorium vorzusehen, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwochsausgabe). Der Bund solle außerdem stärker als bisher Verantwortung übernehmen und für große Aufnahmeeinrichtungen zuständig sein. Landsberg schloss ferner eine Änderung des Grundgesetzes nicht aus. Diese hätte zum Ziel, dass Personen aus sicheren Herkunftsländern ihren Asylantrag nur aus diesen Ländern heraus stellen könnten.

Das bereits beschlossene Asylpaket, dessen verschärfte Regelungen ab 1. November gelten sollen, ist nach Einschätzung des kommunalen Verbandes nur ein erster Schritt. Es sei dringend erforderlich, bei der Registrierung und Verteilung der nach Deutschland kommenden Menschen zu geordneten Abläufen zurückzufinden.

Transitzonen an den Außengrenzen

Als wichtiges Steuerungselement zur Begrenzung des Zustroms sollten an den Außengrenzen zum Beispiel zwischen Bayern und Österreich Transitzonen geschaffen und Überprüfungen nach dem "Flughafenverfahren" vorgenommen werden, forderte Landsberg. Wirtschaftsflüchtlinge ohne Bleibeperspektive sollten von dort aus ausreisen müssen oder abgeschoben werden und gar nicht erst auf die Kommunen verteilt werden.

Länder und Kommunen seien schon jetzt mit der Aufnahme und Unterbringung der Flüchtlinge an ihrer Leistungsgrenze und teilweise überfordert, betonte der Hauptgeschäftsführer. Unverzichtbar nannte er die verbindliche Festlegung von Verhaltensregeln für die Flüchtlinge, damit die Zahl der Übergriffe und Auseinandersetzungen beherrschbar bleibe.