Kinderhilfswerk fordert mehr Hilfe für minderjährige Flüchtlinge

Foto: dpa/Boris Roessler
Kinderhilfswerk fordert mehr Hilfe für minderjährige Flüchtlinge
Das Kinderhilfswerk Terre des hommes hat dringend mehr Hilfen für die rund 12.000 unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge in Deutschland gefordert. Es fehle an Mentoren, um die Mädchen und Jungen im Asylverfahren und im täglichen Leben zu begleiten, sagte die Vorstandsvorsitzende Danuta Sacher der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Die Jugendlichen sollten möglichst schon in den Erstaufnahme-Einrichtungen Sprachunterricht bekommen. Auch bräuchten sie Therapien, betonte Sacher. Die meisten seien traumatisiert. Zudem müssten dringend mehr Unterkünfte bereitgestellt werden. "Denn von kindgerechter Unterbringung kann in vielen tausend Fällen keine Rede sein."

Langfristig denken und handeln

Die Vorsitzende appellierte an die Regierungen in Bund und Ländern, nicht immer nur kurzfristig auf Herausforderungen zu reagieren: "Wir müssen raus aus dem aufgeregten Katastrophenmodus und müssen stattdessen mittel- und langfristige Betreuungs- und Integrationseinrichtungen aufbauen."

Damit Bürgerkriegsflüchtlinge gar nicht erst lebensgefährliche Wege wie Bootsfahrten über das Mittelmeer antreten müssten, forderte Sacher erneut "legale Zugänge nach Europa". So könnten Einreise-Visa bereits in den großen Flüchtlingslagern in der Türkei ausgestellt werden.