G-7-Gipfel geht mit Bekenntnissen zu mehr Klimaschutz und Freihandel zu Ende

G-7-Gipfel geht mit Bekenntnissen zu mehr Klimaschutz und Freihandel zu Ende
Der G-7-Gipfel im bayerischen Elmau ist mit Bekenntnissen zu mehr Klimaschutz, Freihandel und der Sicherung der Welternährung zu Ende gegangen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sprach von einem sehr arbeitsreichen und produktiven Treffen. Sie bezeichnete die Gruppe der sieben führenden Industrienationen als "Verantwortungsgemeinschaft", die für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte stehe.

An die Adresse Russlands erging wegen des Ukraine-Konflikts eine deutliche Warnung. Die G-7-Staaten verurteilten die Annexion der Krim und forderten die Umsetzung des Minsker Abkommens, sagte Merkel. Wenn es notwendig sein sollte, "was wir aber nicht wollen", würden die EU-Sanktionen gegen Russland auch verschärft. Die G-7-Gruppe war 1998 um Russland erweitert worden. 2014 war das Land aber wegen des Ukraine-Konflikts wieder ausgeschlossen worden.

Beim Klimaschutz bekannten sich die G-7-Staaten zu verbindlichen Regeln in einem neuen Weltklima-Abkommen, das im Dezember in Paris beschlossen werden soll. Die globale Erwärmung soll auf maximal zwei Grad begrenzt werden. Um dies zu erreichen, sei eine Dekarbonisierung der Weltwirtschaft im Lauf dieses Jahrhunderts notwendig, sagte Merkel. Der Begriff steht für einen Ausstieg aus fossilen Energien wie Kohle und Öl.

Eine Reihe von G-7-Ländern halten an der Atomenergie fest

Zugleich verpflichteten sich die G-7-Staaten zu einer weltweiten Reduktion der Treibhausgas-Emissionen um 40 bis 70 Prozent bis 2050 gegenüber 2010. Laut Merkel wurde auch das Ziel bekräftigt, für Klimahilfen an die Entwicklungsländer 100 Milliarden US-Dollar jährlich ab 2020 bereitzustellen. "Es wird sehr wichtig sein, dass wir vor Paris dieses Ziel auch darstellen können", sagte Merkel. Eine Reihe von G-7-Ländern wie Japan, Großbritannien und Frankreich halten nach ihren Worten an der Atomenergie fest. Der Ausstieg Deutschlands werde aber respektiert.

Trotz der Kritik auf beiden Seiten des Atlantiks wollen die EU und die USA die Verhandlungen über das geplante Freihandelsabkommen TTIP beschleunigen. Auch der Kampf gegen den internationalen Terrorismus, Epidemien und gegen den Hunger in der Welt soll verstärkt werden. Die G-7-Staaten wollen laut Merkel bis 2030 rund 500 Millionen Menschen vom Hunger befreien. Dies sei der Beitrag zu dem Ziel der Weltgemeinschaft, den Hunger in der Welt bis 2030 vollständig zu überwinden.

Der zweitätige Gipfel stand unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen. Proteste von Globalisierungskritikern verliefen weitgehend friedlich. Im Einsatz waren mehr als 20.000 Polizisten. Die Gesamtkosten des Gipfels werden auf über 300 Millionen Euro geschätzt. Zu den G-7-Staaten gehören die USA, Kanada, Japan, Großbritannien, Frankreich und Deutschland.