Fenster von Imi Knoebel in der Kathedrale zu Reims eingeweiht

Foto: dpa/Jörg Carstensen
Fenster von Imi Knoebel in der Kathedrale zu Reims eingeweiht
Mit einem Festakt sind am Montag drei Glasfenster des Düsseldorfer Künstlers Imi Knoebel in der Kathedrale im französischen Reims eingeweiht worden.

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) sagte, mit der Übergabe der Fenster sei "eine neue Qualität der deutsch-französischen Freundschaft" erreicht worden. Es spreche für die "Großzügigkeit der Franzosen", dass sie dieses "Geschenk aus Deutschland annehmen". Deutsche Truppen hatten während des Ersten Weltkriegs 1914 die Kathedrale in Reims mit Artillerie beschossen und an dem gotischen Gotteshaus große Zerstörungen angerichtet.

Er danke dem Künstler Knoebel für seine Initiative und die "Leidenschaft", mit der er das Projekt über drei Jahre verfolgt habe, sagte Steinmeier zur Einweihung, an der auch sein französischer Amtskollege Laurent Fabius teilnahm. Auch rund 500 Schüler von deutsch-französischen Gymnasien aus der Umgebung und aus dem Großraum Paris waren als Gäste dabei.



Die drei Knoebel-Fenster mit einer Gesamtfläche von 64 Quadratmetern befinden sich in der Jeanne-d'Arc-Kapelle der Kathedrale. Sie bestehen den Angaben zufolge aus Schichtungen gefärbter Gläser und zeigen in einer abstrakten Komposition 27 Farben zu immer neuen Formen zusammengesetzt. Die Schenkung geht auf eine Initiative des Künstlers zurück, der auf ein Honorar verzichtete. Die Kunststiftung NRW und das Auswärtige Amt haben die Realisierung unterstützt.

Knoebel gehört den Angaben zufolge zu den international wichtigsten zeitgenössischen Künstlern, die sich um die Weiterentwicklung gegenstandsloser Kunst verdient gemacht haben. Er hatte bereits 2011 auf Einladung der französischen Kultusbehörde sechs Buntglaskreationen für den Chor der Kathedrale gestaltet. Sie sind zu beiden Seiten der Kirchenfenster von Marc Chagall zu sehen.