Uni Münster erinnert an Bibelforscher Kurt Aland

Uni Münster erinnert an Bibelforscher Kurt Aland
Zum 100. Geburtstag des neutestamentlichen Textforschers Kurt Aland (1915-1994) veranstaltet die Westfälische Wilhelms-Universität Münster am 28. April einen Festakt. Als Gastredner wird der frühere Bundespräsident Horst Köhler erwartet, wie die Universität mitteilte. Aland hatte 1959 in Münster das Institut für Neutestamentliche Textforschung gegründet, das er bis 1983 leitete. Die von ihm und seiner Ehefrau Barbara herausgegebene Edition des griechischen Neuen Testaments, der sogenannte Nestle-Aland, ist bis heute Standardwerk in Lehre und Forschung.

Kurt Aland ist einer der wichtigsten neutestamentlichen Textforscher nach dem Zweiten Weltkrieg. Aland wurde 1915 in Berlin geboren, wo er auch evangelische Theologie studierte. Er lehrte als Theologieprofessor in der DDR, 1958 floh er und kam im selben Jahr an die Universität in Münster. 1979 gründete das Ehepaar Aland das Bibelmuseum an der Universität Münster, das die Geschichte des "Buches der Bücher" anhand von Originalen aufzeigt.

Die Festveranstaltung soll zudem an die Gründung der Hermann-Kunst-Stiftung zur Förderung der neutestamentlichen Textforschung vor 50 Jahren erinnern. Köhler ist Vorsitzender des Kuratoriums der Hermann-Kunst-Stiftung. Hermann Kunst (1907-1999), der erste Bevollmächtigte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland bei der Bundesregierung und Militärbischof, hatte die Stiftung gegründet. Die Stiftung unterstützt die Arbeit des Instituts.

Weitere Gäste der Feierstunde in Münster sind die westfälische Präses Annette Kurschus und der Generalsekretär der Deutschen Bibelgesellschaft, Christoph Rösel. Der ehemalige Thüringer Landesbischof Christoph Kähler hält den Festvortrag mit dem Titel "Lesarten der Lutherbibel - Textforschung als Anstoß zur Revision".