Obama unterstützt Petition gegen "Heilung" Homosexueller

Petition gegen "Heilung" Homosexueller
Foto: Getty Images/iStockphoto/gregory_lee
Obama unterstützt Petition gegen "Heilung" Homosexueller
US-Präsident Barack Obama stellt sich gegen eine "Umerziehung" von homosexuellen und transsexuellen Minderjährigen. Auf der Internetseite des Weißen Hauses äußerte sich die Beraterin des Präsidenten, Valerie Jarrett, am Mittwoch (Ortszeit) positiv über eine Petition für ein Verbot sogenannter Konversionstherapien.

Rund 121.000 Menschen unterzeichneten die Bittschrift. "Wir teilen die Bedenken über die potenziell verheerenden Folgen", schrieb Jarrett. Die Petition ans Weiße Haus bezog sich auf den Suizid der 17-jährigen Leelah Alcorn aus Ohio im Dezember 2014. Laut Medienberichten schrieb Alcorn in einem Abschiedbrief, sie sei von ihren Eltern zu einer Konversationstherapie gezwungen worden. Dabei fühle sie sich "seit dem Alter von vier Jahren als Mädchen, das im Körper eines Jungen gefangen ist".

Alcorns Mutter sagte dem US-amerikanischen Nachrichtensender CNN, sie könne das aus religiösen Gründen nicht akzeptieren. Ihr Kind sei ein Junge. Einige Therapeuten und Lebensberater, besonders aus konservativen christlichen Kreisen, vertreten die Ansicht, Homosexuelle müssten "von ungewünschten sexuellen Sehnsüchten geheilt" werden.

Konversionstherapie sei weder ethisch noch medizinisch angemessen, heißt es in der Stellungnahme des Weißen Hauses. Es gebe überwältigende wissenschaftliche Beweise, dass eine solche vor allem bei jungen Menschen erhebliche Schäden anrichte. Der US-Kinderärzteverband hat bereits sich gegen Konversationstherapien für Minderjährige ausgesprochen.

Jarrett stellt allerdings keine neuen politischen Maßnahmen in Aussicht. Obama werde sich nicht für ein nationales Gesetz einsetzen, schreibt die "New York Times" mit Bezug auf "Mitarbeiter des Weißen Hauses". Der Präsident unterstütze Bemühungen in den einzelnen Bundesstaaten.

Nach Angaben des Weißen Hauses verbieten die Bundesstaaten Kalifornien und New Jersey sowie in der Hauptstadt Washington staatlich anerkannten Therapeuten die Konversationstherapie bei Minderjährigen. Seit vergangenem Jahr hätten die Gesetzgeber in weiteren 18 Staaten eine ähnliche Gesetzgebung eingeleitet. Die meisten Entwürfe sind jedoch bisher gescheitert.