Journalist in Dortmund angegriffen und bedroht

Journalist in Dortmund angegriffen und bedroht
Ein Journalist ist in Dortmund von zwei mutmaßlichen Rechtsextremen verfolgt, mit Steinen beworfen und mit dem Tode bedroht worden.

Polizeipräsident Gregor Lange erklärte den Vorfall am Dienstag zur obersten Priorität. Die neu eingerichtete Sonderkommission "Rechts" habe die Ermittlungen zu dem Angriff vom Vorabend aufgenommen und sei dafür um zwölf weitere Beamte aufgestockt worden. Die Polizei gehe davon aus, "dass dieser Vorfall im Gesamtzusammenhang der fortgesetzten Einschüchterungen und Bedrohungen von Journalisten, politisch Aktiven und anderen Dortmundern durch Rechtsextremisten in den letzten Monaten zu sehen ist", hieß es.

Der 43-Jährige freie Journalist Marcus Arndt war zuvor bereits mehrfach von Neonazis bedroht worden. So waren über Twitter und Facebook gefälschte Todesanzeigen mit seinem Namen und den Namen von anderen Journalisten veröffentlicht worden, die von der "Nationalen Bewegung" oder dem "Nationalen Widerstand" unterzeichnet waren. Arndt berichtet unter anderem auf dem Portal "metronews24" über die rechte Szene.

Kundgebung gegen Flüchtlingsheim

Nach Polizeiangaben wurde Arndt am späten Montagabend in der Dortmunder Innenstadt von zwei Unbekannten, die dunkle Kapuzenpullover und Sturmmasken trugen, mit Steinen beworfen. Die Angreifer bedrohten den Journalisten dabei nach Polizeiangaben mit dem Tode. Als Arndt eine Schreckschusswaffe zog, flohen die Täter. Der Journalist, der von zwei Steinen am Oberkörper und von einem am Kopf getroffen wurde, wurde ambulant im Krankenhaus behandelt.

In den vergangenen Monaten hatte es in Dortmund immer wieder Einschüchterungsaktionen von Rechtsextremisten gegeben. Die Polizei richtete deswegen in der vergangenen Woche die neue Soko "Rechts" ein. Am Montag hatte die rechtsextreme Partei "Die Rechte" in der Stadt eine Kundgebung gegen ein geplantes Flüchtlingsheim abgehalten. Im Februar waren vermummte Rechtsextreme vor einer Flüchtlingsunterkunft mit Fackeln aufmarschiert und hatten ausländerfeindliche Parolen gerufen.