Goethe-Institut erinnert an 50 Jahre deutsch-israelische Diplomatie

Goethe-Institut erinnert an 50 Jahre deutsch-israelische Diplomatie
Das Goethe-Institut erinnert im nächsten Jahr mit einer Reihe von Veranstaltungen an die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und Israel vor 50 Jahren.

Deutschland werde heute als echter Freund der Israelis angesehen, "das werden die Feierlichkeiten widerspiegeln", sagte der Generalsekretär des Goethe-Instituts, Johannes Ebert, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Der Holocaust sei nicht vergessen, er "steht der Gegenwart aber nicht entgegen". Die deutsch-israelischen Beziehungen sind nach seiner Einschätzung von "hoher Qualität". Seit dem 12. Mai 1965 tauschen sich die Diplomaten beider Länder offiziell miteinander aus.

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Für Deutschland habe dieses Datum eine große Bedeutung, erklärte Ebert. Mit Blick auf die Geschichte "haben wir eine besondere Verantwortung für Israel". Deshalb halte er es für angemessen, daran ein Jahr lang zu erinnern. Das Deutsch-Israelische Jahr sei eine Initiative des Auswärtigen Amtes. Das Goethe-Institut plant dazu rund 500 Veranstaltungen. So sollen zum Beispiel in israelischen Kinos 50 deutsche Filme der vergangenen 50 Jahre von 50 verschiedenen Regisseuren gezeigt werden.

Außerdem wollen 20 Studenten aus Deutschland und Israel Fotokunst in den Leuchtboxen von Bushaltestellen zeigen. Darin gehen sie nach den Worten des Generalsekretärs der Frage nach, welche Bedeutung die zehn Gebote in der heutigen Zeit noch haben. Für den Herbst sind deutsch-israelische Literaturtage geplant.

Schon jetzt gebe es ein großes Interesse der Israelis an Deutschland, sagte Ebert. Aktuell gebe es mehr als 2.000 Teilnehmer an Deutschkursen des Instituts. Das sei eine Steigerung in den vergangenen drei Jahren um mehr als 20 Prozent. Goethe-Institute gibt es in Tel Aviv und in Jerusalem, aber auch in Ramallah im Palästinensergebiet.

"Unter dem Sicherheitsaspekt ist die Arbeit schwieriger geworden", sagte Ebert. Nach den siebenwöchigen militärischen Auseinandersetzungen zwischen Israelis und Palästinensern im vergangenen Sommer sei noch "Aggressionspotenzial im Land" zu spüren. Eine Mitarbeiterin des Instituts habe berichtet, dass ihr Linienbus in Jerusalem mit Steinen beworfen wurde. Sie blieb unverletzt. "Unmittelbare Sicherheitseinschränkungen für unsere Arbeit gibt es aber derzeit nicht", sagte Ebert.