Entwicklungsminister besorgt: Flüchtlingen in Nahost droht Kältetod

Flüchtlingscamp in der Türkei
Foto: dpa/Erdem Sahin
Entwicklungsminister besorgt: Flüchtlingen in Nahost droht Kältetod
Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) befürchtet, dass syrische und irakische Flüchtlinge in den Wintermonaten den Kältetod sterben.

"Millionen leben in nicht winterfesten Quartieren, in Zelten auf dem Boden", sagte Müller der "Passauer Neuen Presse" (Freitagsausgabe). Deutschland könne es nicht verantworten, dass die Menschen hinter der Frontlinie hungern und erfrieren. "Kein Flüchtling darf den Wintertod sterben. Das wäre eine humanitäre Katastrophe, für die wir alle Verantwortung tragen", sagte der CSU-Politiker. Er äußerte sich besorgt, "dass die öffentliche Spendenbereitschaft für die Syrienflüchtlinge nicht so hoch ist wie bei ähnlichen Katastrophen". 

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Zu den "Pegida"-Demonstrationen erklärte Müller, man solle offen das Gespräch mit den Demonstranten suchen. "Viele Menschen in Deutschland haben vielleicht den Eindruck, dass zu ihren Lasten umverteilt wird", erklärte der Minister. "Wir müssen klarstellen, dass es sich bei den 70.000 Syrern, die deutsche Kommunen aufgenommen haben, oder den Flüchtlingen nicht um Sozialflüchtlinge, sondern um Bürgerkriegsflüchtlinge handelt." Diese Menschen hätten Dramatisches erlebt und suchten Schutz. "Wir müssen ihnen helfen", appellierte Müller.

Der Öffentlichkeit müsse auch viel deutlicher erklärt werden, dass Islam nicht gleich Islamismus und IS sei, fügte der CSU-Politiker hinzu: "Die Terrorgruppe IS missbraucht den Islam für ihre Gewalttaten und den Kampf um die Macht."