Schneider: Integration von Flüchtlingen voranbringen

Schneider: Integration von Flüchtlingen voranbringen
NRW-Integrationsminister Guntram Schneider (SPD) hat die gesellschaftliche Einbindung von Flüchtlingen als "die große Aufgabe" der Integrationspolitik in den kommenden Jahren bezeichnet.
11.12.2014
epd
Esther Soth

Im Gegensatz zu den Bürgerkriegsflüchtlingen in den 90er Jahren kämen heute Menschen, "die mit großer Wahrscheinlichkeit hier bleiben werden", sagte Schneider am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Düsseldorf. Viele von ihnen, vor allem die Menschen aus Syrien, hätten keine absehbare Rückkehrperspektive.

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Politik und Zivilgesellschaft müssten sich verstärkt um die Integration von Flüchtlingen kümmern, zumal die Ankunft neuer Flüchtlinge voraussichtlich nicht abreißen werde, sagte Schneider. An erster Stelle stehe dabei die Schulbildung für die Kinder. Außerdem gehe es darum, Voraussetzungen für eine Erwerbstätigkeit zu schaffen und eine Integration in den Arbeitsmarkt zu organisieren. "Die Flüchtlinge sind auch für die Wirtschaft unseres Landes wichtig", betonte der Minister, der in Nordrhein-Westfalen auch für Arbeitsmarktpolitik zuständig ist. Viele seien hoch qualifiziert.

Erfreut zeigte sich Schneider über eine "breite Solidaritätswelle" gegenüber Asylsuchenden: "Da ist viel in Bewegung gekommen." Auf der anderen Seite gebe es aber "merkwürdige Gruppierungen von Rechtskonservativen bis zu Deutschnationalen", die versuchten, die Muslime in Deutschland zu diskreditieren.

NRW-Integrationsminister sieht rechtspopulistische Demos mit Sorge

Die Demonstration der rechtspopulistischen Bewegung "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" ("Pegida") mit 10.000 Menschen in Dresden am vergangenen Montag nannte der Minister "besorgniserregend". Dass zum Ableger "Dügida" ("Düsseldorf gegen die Islamisierung des Abendlandes") nur 500 Teilnehmer kamen, beruhige ihn nur wenig. Schneider appellierte an die Kirchen, Flagge zu zeigen: "Sie müssen sich jetzt für eine unteilbare Religionsfreiheit einsetzen."