Friedensgespräche in Kolumbien sollen fortgesetzt werden

Friedensgespräche in Kolumbien sollen fortgesetzt werden
Die Entführung eines hochrangigen Militärs hatte die Friedensgespräche zwischen Farc-Guerilla und Regierung in Kolumbien stocken lassen. Nun ist General Alzate frei, und die verfeindeten Lager wollen zurück an den Verhandlungstisch.

Nach der Freilassung eines entführten Generals ist der Weg für eine Fortsetzung der Friedensverhandlungen zwischen Farc-Guerilla und Regierung in Kolumbien frei. Er habe sich bereits mit den Unterhändlern getroffen, um die Bedingungen für eine Rückkehr an den Verhandlungstisch zu beraten, gab Präsident Juan Manuel Santos am Sonntag (Ortszeit) bekannt. Die Entführung von General Rubén Darío Alzate hatte einen schweren Rückschlag für die seit zwei Jahren laufenden Friedensgespräche in Kubas Hauptstadt Havanna bedeutet.

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Alzate war am Sonntagmorgen zusammen mit seinen zwei Begleitern etwa 170 Kilometer von Quibdó, der Hauptstadt des westlichen Departments Chocó, an das Rote Kreuz übergeben worden.

Der hochrangige Militär war am 16. November in dem von den Rebellen kontrollierten Gebiet festgenommen wurde. Alzate war unbewaffnet und in Zivil unterwegs. Mit ihm zusammen waren eine Rechtsanwältin und ein Unteroffizier entführt worden.

Santos erklärte, dass entsprechend der vereinbarten Punkte die Friedensgespräche fortgesetzt werden sollen. Er stellte bereits für kommendes Jahr einen Vertrag in Aussicht. Bei den Themen Landkonflikte, Drogenhandel und Eingliederung von Ex-Kämpfern ins Zivilleben wurde bereits eine Einigung erzielt. Nun wird über eine Entschädigung der Opfer des Konflikts verhandelt.

Farc-Kommandant Iván Márquez verlangte eine Feuerpause für die Zeit der Verhandlungen sowie einen langfristigen Waffenstillstand. "Wir können diese absurde Situation nicht länger fortsetzen, inmitten von Krieg Friedensverhandlungen zu führen", erklärte er in einem Kommuniqué.

In Kolumbien herrscht seit mehr als 50 Jahren Bürgerkrieg, der schon rund 220.000 Menschen das Leben gekostet hat. Mehrere Millionen wurden vertrieben.